Mit dem der Mini-Drohne V959 wird ein weiteres flugfertiges System angeboten. Dank des einsteigerfreundlichen Preises von rund 60 Euro erfreut sich diese Drohne immer größerer Beliebtheit. Jedoch versteckt sich hinter dem günstigen Preis auch so manches Hinderniss für andauernden Flugspaß. Ein genauerer Blick lohnt sich.

Infos zur V959

Typ: Mini-Drohne
Geeignet für: Einsteiger, Hobby
Größe: mittel

Gewicht: 100 Gramm
Plakette benötigt: nein
Kamera: 2 MP
Preisklasse: bis 50 Euro

Lieferumfang: Das ist im Paket der V959

Lieferumfang der V959 Drohne
  • Quadrocopter V959
  • Fernsteuerung (Funk)
  • 4 Ersatzpropeller
  • Ladegerät für Drohnen-Akkus + Netzteil
  • 1 Akku für Drohne
  • Kamera + USB-Adapter inkl. 2GB SD-Karte

Wie alle flugfertigen Quadrocopter wird auch die V959 mit allem geliefert, was man für den sofortigen Start benötigt: Mini-Drohne mit verbauter Kamera, einer sogenannten “SpyCam” – wobei hier der Name wohl gemeinsam mit dem Preis im unteren Bereich des geschmacklich Verträglichen rangiert. Ersatzpropeller für kleinere Rendezvous mit kantigen Hindernissen sind ebenso beigelegt wie Ladetechnik und Akku.

Empfohlen: Akkus dazukaufen

Wie bei vergleichbaren Angeboten erhält man auch bei der V959 Mini-Drohne lediglich einen Akku. Mit nur 500mAh handelt es sich zudem um einen eher schwachbrüstigen Akku, der nur über eine Zelle verfügt. Bei einer Flugzeit von guten 5 Minuten ist dieser einzelne Akku verständlicherweise etwas knapp bemessen, um nicht zu sagen: deutlich zu wenig. Wer nach dem Leerfliegen des ersten Akkus einen Boxenstop machen möchte, um weitere Runden zu fliegen, sollte sich daher dringend zusätzliche Akkus anschaffen.

Da sich im Lieferumfang keine Batterien für die Fernsteuerung der Drohne befinden, empfehle ich, gleich 6 hochwertige AA-Akkus mitzubestellen. Hintergrund ist der LCD-Bildschirm der Fernsteuerung: Diese zeigt Telemetriedaten und Livebilder der Mini-Drohne V959 an und hat dadurch einen erhöhten Energiehunger als Fernsteuerungen ohne Bildschirm. Nach dem 4. Ladevorgang haben sich die angeschafften Akkus gegenüber herkömmlichen 1x-Batterien rentiert und der Umwelt wurde Gutes getan.

Quadrocopter V959: Wechselbad der Gefühle

Mit ihren 30 x 30 x 8 cm ist die V959 von ordentlichem Maß für Mini-Drohnen. Durch die farblichen Unterschiede von Vorder- und Hinter-Propellern fällt im Nahbereich die Orientierung leichter – auf weitere Entfernung helfen LEDs. Das Flugverhalten ist soweit in Ordnung: Schnelle Richtungswechsel, ordentliche Stabilisierung und sogar Flips sind möglich, wenn auch nicht jedem angeraten.

Angeflogen

  • Reichweite: 50 Meter

  • Flugdauer: 5 Minuten

  • Autonome Flugmodi: Nein

  • FPV:  Nein

  • Video: 720p

  • Fotos: 2 Megapixel

Problem: Gefahrenstelle Kalibrierung

Steckt man den frischen Akku in die Vorrichtung unter den Quadrocopter V959, so wird die Drohne kalibriert. Weil dies mittels feiner Sensorik geschieht, wird aus einer schrägen Haltung der Drohne während der Kalibrierung eine echte Gefahr. Falsch kalibriert, ist sie kaum steuerbar und der Absturz quasi vorprogrammiert. Für Anfänger ist diese Vorgehensweise sehr gefährlich und bei hochwertigeren Drohnen deutlich besser gelöst. Als Tipp kann man sagen, dass bei der Kalibrierung die Drohne auf einer ebenen Fläche (Tischplatte) abgestellt werden sollte.

Ansteuer-Empfindlichkeit ermöglicht leichtes Fliegen

Der Quadocopter V959 hat vier Flugmodi im Gepäck, die es je nach Wahl ermöglichen mit mehr oder weniger Unterstützung zu fliegen. Für Anfänger hat dies ebenso Vorteile wie für erfahrenere Piloten: Je direkter die Ansteuerung, desto schärfer reagieren die Motoren und umso sportlicher das Flugverhalten der Drohne. Für blutige Anfänger empfiehlt sich ein möglichst sanfter Modus, der kleine Fehler auskorrigiert und das Leben der Drohne deutlich verlängert. Diese Abstufungen betragen 20, 40, 60 und 100%, wobei 100% nur erfahrenen Piloten angeraten werden sollte.

“Flugfertiges System” erfordert manchmaliges Trimmen

Sollte man die Drohne nach dem Start nur schwerlich steuern können, empfiehlt es sich, mittels des LCD-Displays der Fernsteuerung eine Trimmung vorzunehmen. Ordentlich getrimmt, lässt sich in Kombination mit dem verbauten Gyroskop selbst bei Wind ein einfacher Einstieg in die faszinierende Welt des Modellflugs wagen.

Onboard-Kamera ermöglicht Vogelperspektive

Die im Quadrocopter V959 verbaute Kamera liefert Einzelbilder oder ganze Videos dank einer mitgelieferten SD-Karte. Über die 4-Kanal-Fernsteuerung einschalten, Drohne binden, losfliegen und die Videos am PC auslesen – so einfach geht’s!

Bezüglich der Qualität der Bilder ist jedoch auch Vorsicht gebeten: Nicht immer erfüllen solch günstige Modelle die vorher gehegten Ansprüche, wobei so manche Internetseite und Produktbeschreibung ihr Übriges tut. Für rund 60 Euro darf man in der Drohnen-Branche ohnehin keine Wunderwerke erwarten und sollte ein Deshaker-Programm für den PC stets zur Hand haben.

Laut Herstellerangaben sind mittels 2,4 GHz Funkkanal bis zu 50 Meter Reichweite gewährleistet. Aus eigenen Erfahrungen, sind bei Sichtkontakt und wenigen Hindernissen sogar mehr möglicht, doch sollte man darauf achten, nicht aus dem Empfangsbereich zu fliegen. 50 Meter sind daher absolut ausreichend und bewegen sich im guten Mittel der Mini-Drohnen.

Fazit der V959: Quadrocopter der Marke “Bedingt empfehlenswert”

Alleine betrachtet ist der Quadrocopter V959 dank der Kamera und des flugfertigen Systems dank des günstigen Preises empfehlenswert. Kritikpunkte wie unzureichende Trimmung ab Werk, geringe Kamera-Auflösung und schwankendes Gefühl der Wertigkeit sind bei Mini-Drohnen in dieser Preisklasse quasi gegeben. Trotzdem schneidet der Quadrocopter V959 im Drohnen-Vergleich gegenüber der Konkurrenz wie der Tello Drohne schlechter ab.

Mehr Testberichte gibt es im Drohnen-Test

Zum großen Vergleich der besten Drohnen 2019

V959 Quadrocopter

6.9

Preis-Leistung

7.0/10

Einsteigerfreundlich

7.0/10

Flugverhalten

6.5/10

Kamera

7.0/10

Spaß

6.8/10

Pro

  • versch. Flugmodi
  • günstiger Preis

Contra

  • kein Schutzrahmen
  • Nachtrimmen nötig
  • in die Jahre gekommen