Nicht erst seit der neuen Verordnung aus dem September 2017 benötigt man zum Betrieb eines Multicopters eine sogenannte Drohnen-Haftpflichtversicherung. Diese wird im Schadensfall aktiv und kann Forderungen bis zur vertraglich festgelegten Deckungssumme übernehmen. Da ich seit Jahren privat wie gewerblich mit großen und kleinen Drohnen fliege, habe ich schon viele Versicherungen und Tarife unter die Lupe genommen. Diese Zusammenfassung soll klarmachen, warum eine spezielle Haftpflichtversicherung für Drohnen wichtig ist und worauf Sie beim Abschluss der Versicherung achten sollten.
Dabei sollte jedoch klar sein, dass es ich kein ausgebildeter Versicherungsfachmann bin und diese Erläuterungen lediglich dem besseren Verständnis dienen sollen.

Gilt meine private Haftpflichtversicherung auch für meine Drohne?

Kurz und bündig: Nein, in aller Regel sind Drohnen nicht über die normale Privathaftpflicht versichert. Sollte man beim Abschluss der Privathaftpflichtversicherung diesen Punkt miteingeschlossen haben, kann Versicherungsschutz bestehen. Dies ist allerdings nach meinem Kenntnisstand die Ausnahme, weswegen eine gesonderte Drohnen-Versicherung notwendig ist.
 Eine Haftpflichtversicherung mit inkludierter Drohnen-Versicherung gibt es (meines Wissens nach) nur bei den Haftpflichthelden, das kann sich aber rasch ändern. Da müsstest Du Dich selbst informieren.




Welche Drohnen müssen versichert werden?

Prinzipiell müssen alle unbemannten Flugobjekte (UAV) versichert werden. Allerdings sind in der privaten Haftpflichtversicherung Schäden durch Spielzeuge oftmals eingeschlossen — wodurch sich eine Grauzone für den Betrieb von günstigen Spielzeugdrohnen ergibt. Die kleinen Einsteigermodelle, die oftmals kaum weiter als 30 Meter fliegen können, bergen natürlich geringere Risiken als größere Kameradrohnen mit mehr Gewicht und Reichweite. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte also mit dem Versicherungsvertreter Rücksprache halten und notfalls einen zusätzlichen Versicherungsschutz wählen.

Muss ich meine Drohne versichern?

Ob eine zwingende Versicherungspflicht besteht (siehe oben) hängt von der Drohne ab. Wer mit Minidrohnen nur in der Wohnung und im Garten fliegt, wird sich wohl dagegen entscheiden. Hochwertige Modelle sollten allerdings aus eigenem Interesse heraus versichert werden. 
Wohlgemerkt: Die Drohnen-Versicherung deckt nur die durch den sachgemäßen und rechtlich zulässigen Betrieb entstandenen Schäden an Dritten. Nicht an der Drohne selbst! Eine Haftpflichtversicherung für Drohnen ist keine Kasko-Versicherung.

Was kostet eine Drohnen-Versicherung?

Die Kosten für eine Drohnen-Haftpflichtversicherung sind je nach Modell und Versicherer sehr unterschiedlich und reichen von wenigen Euro bis mehrere Hundert Euro. Die Versicherungen werden preislich üblicherweise nach Abfluggewicht des Copters gestaffelt: Je leichter das Modell ist, desto günstiger wird die Versicherung. Zudem: Wer gewerblich mit der Drohne fliegen will muss deutlich mehr bezahlen.

Brauche ich auch eine Plakette?

Seit der Drohnen-Verordnung gilt eine Kennzeichnungspflicht für unbemannte Flugobjekte ab einem Abfluggewicht von 250 Gramm. Hier erfahren Sie alles was Sie beim Thema Drohnen-Plakette beachten müssen.

Jemand anderes fliegt meine Drohne — Trotzdem versichert?

Üblicherweise ja. Die Versicherung gilt nämlich analog zum Kfz für das Flugmodell selbst. Je nach Versicherung können auch Bekannte ausgeschlossen und nur direkte Familienmitglieder abgesichert sein.

Welche Anbieter gibt es?




Heutzutage hat man eine schier unüberblickbare Auswahl an Tarifen verschiedener Anbieter. Früher wurden Copter zumeist über Modellflugvereine wie die DMO versichert, heute hat man mehr Alternativen.
 Aus eignen Erfahrungen kann ich die R+V nur bedingt empfehlen. Hier haben sich beim Abschluss der Versicherung zu viele Fehler ereignet, weswegen ein Wechsel notwendig wurde.

Welche Deckungssumme sollte man wählen?

Versicherungen übernehmen Schäden bis zu einer bestimmten Höhe. Diese kann je nach Wunsch des Kunden niedriger oder höher ausfallen, wobei Verträge mit besonders hohen Deckungssummen (z.B. 10 Mio €) natürlich mehr kosten. Bis zu welchem Betrag man sich absichern möchte obliegt jedem selbst, da es auch eine individuelle Einschätzung von Kosten & Risiko ist.

Wann zahlt eine Drohnen-Versicherung?

Wenn ein Copter gemäß der gesetzlichen Rahmenbedingungen genutzt wird und es zu einem Schadensfall kommt, wird die Versicherung Teile der Schadenssumme übernehmen. Je nach Vertrag und Deckungssumme kann sich die Übernahme sehr unterschiedlich gestalten, auch Selbstbeteiligungen sind übliche Teile eines solchen Kontraktes.
 Wichtig ist in jedem Fall eine schnellstmögliche Kontaktaufnahme und Dokumentation des Sachverhalts.

… und wann nicht?

Es ist ja ohnehin keine gute Idee in nicht legaler Weise Drohne zu fliegen. Gerne genannt wird in diesem Zusammenhang der Flug in der Nähe eines Flugplatzes, doch auch einfache Beispiele wie Hauptverkehrsachsen im direkten Umfeld (>100 Meter) können zu Problemen führen. Diese werden für den Piloten & Eigner dann besonders spürbar, wenn es zu einem Schadensfall kommt. Eine Versicherung wird dann prüfen, ob ein Haftungsausschluss vorliegt und gegebenenfalls keine Schäden übernehmen.

Fazit zum Thema Drohnen-Versicherung

Alles in allem kann ich jedem, der gerne mit einer Drohne fliegt nur wärmstens empfehlen, eine gesonderte Haftpflichtversicherung abzuschließen. Das geht heute bequem online und sorgt auch beim Flug für ein sichereres Gefühl. Mittlerweile gibt es auch Kombipakete, die eine private Haftpflichtversicherung inklusive einer speziellen Drohnen-Versicherung anbieten.