Du möchtest mit Deiner Drohne in Thailand fliegen und fragst Dich, wie Du das bewerkstelligen sollst? Eine Erlaubnis/Genehmigung ist ja vorgeschrieben und der Weg zu diesem begehrten Stück Papier nicht leicht. Wenn Du Dich in diesem Problem wiedererkennst: Willkommen im Club!

Ich war von Januar bis Februar 2020 für zwei Monate in Thailand unterwegs — natürlich mit meiner DJI Mavic 2 Pro Drohne.

In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du an eine Genehmigung kommst, was Du beim Transport eines Copters beachten solltest und wie Du Dich beim Fliegen verhalten solltest. Denn wie in Vietnam ist es in Thailand nicht immer ganz klar, wo das Fliegen erlaubt ist und wo nicht.

Darüber hinaus erfährst Du, wie Du Deine Kameradrohne für schöne Luftaufnahmen einsetzen und wie Du noch mehr aus den Bildern herausholen kannst. Denn eins ist sicher: Thailand hat herrliche Strände, wunderschöne Inseln und phantastische Berglandschaften zu bieten!

Mein Reiseplan: Orte wo ich in Thailand mit der Drohne geflogen bin

Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich Dir verdeutlichen, wo ich in Thailand unterwegs war. Denn je nach Region kann sich die praktische Auslegung der Gesetze durch Ordnungshüter stark unterscheiden.

Von Anfang Januar bis Ende Februar ging es für mich aus Hanoi (Vietnam) kommend von Thailands Süden gen Norden. Dabei stattete ich den Inseln Koh Phangan, Koh Lanta, Phuket, Koh Phi Phi, Koh Samui, Koh Tao, sowie den Regionen Surat Thani und Krabi einen Besuch ab. Danach ging es über Bangkok und die antike Hauptstadt des Königreichs Siam Ayutthaya mit den herrlichen Tempeln nach Norden Richtung Chiang Mai, Chiang Rai und über Pai nach Laos. Später drehte ich auch noch einige Runden mit der Drohne über Ko Kut (oder Koh Kood) — mit Koh Tao meinem absoluten Favoriten.

Bei all den Reisen hatte ich auf Fähren, in Bussen, in Zügen und natürlich in Flugzeugen die DJI Mavic 2 als Fly More Version im Handgepäck.

Flughäfen und Airlines in Thailand und ihr Umgang mit Drohnen

Falls Du Angst hast, Deine Drohne durch den Security Check am Flughafen zu bekommen, kann ich Dich beruhigen! Niemand warf auch nur einen zweiten Blick auf den Copter oder stellte unangenehme Fragen zur Genehmigung oder Akkuladungen.

Akkuladungen sind ja so eine Sache, da empfohlen wird, dass mitgeführte LiPos auf die sichere Transportspannung von 70% entladen werden. Das habe ich immer brav gemacht und legte die Akkus immer in feuerfeste Safety Bags. Nur für den Fall.

Vor den Flügen habe ich auch immer recherchiert, welche Maximalgrenze an Lithium zugelassen ist. Auf dem Flug von Bangkok nach Frankfurt (Airline Etihad) wurde ein Akku auch diesbezüglich angeshaut. Denn je nach Airline kann es auch unterschiedliche Maximalgrenzen zu Lithiumgehalt (z. B. 3 g) und Akkukapazität (z. B. 160 Wh) geben. Bei Bangkok Airlines war das alles selbst mit der großen Mavic 2 Pro und insgesamt 3 Batterien gar kein Problem.

Drohnengesetz in Vietnam: Was Du darfst und was nicht

Darf ich in Thailand mit der Drohne fliegen?

Ja!

Drohnen-Gesetze in Thailand:

  1. Drohnen müssen registriert werden, wenn sie a) eine Kamera haben und/oder b) mehr als Kilogramm wiegen
  2. Drohnen über 25 Kilogramm (*hust*) müssen beim Transportministerium angemeldet werden.
  3. Du darst nur in Sicht (Line of Sight) fliegen.
  4. Du darfst nicht nahe bemannter Luftfahrt (z. B. Flugzeug oder Helicopter) fliegen.
  5. Du darst mit Deiner Drohne nicht näher als 30 Meter zu Menschen, Gebäuden oder Fahrzeugen fliegen
  6. Du darfst ohne Sondererlaubnis nicht in Flugverbotszonen fliegen
  7. Die Sperrzone (No Fly Zone) beträgt 9 Kilometer (nicht wie in Deutschland 1,5 km) um Flughäfen etc.
  8. Die maximale Flughöhe einer Drohne beträgt ein Thailand 90 Meter.

Quelle: https://www.caat.or.th/wp-content/uploads/2017/02/Announcement-of-the-Ministry-of-Transport.pdf

Was Du zudem nicht tun solltest:

  1. Ich würde Dir raten, dieselben Regeln anzuwenden, wie Du sie in Deutschland kennst. Also…
  2. Nicht über sensiblen Objekten fliegen (Polizei, Militär, …)
  3. Nicht über Menschen(-ansammlungen) fliegen. Ja, dazu gehört nach meiner Meinung auch der Strand.
  4. Nicht in Naturschutzgebieten oder Nationalparks fliegen, besonders dann, wenn es per Schild verboten ist.
  5. Nicht über Tempeln und anderen Kulturdenkmälern fliegen.

Genehmigung in Thailand: Das ist der formale Weg

Drohnenerlaubnis in Thailand bekommen: So registrierst Du eine Drohne

Onlineportal des thailändischen Luftfahrtministeriums: Hier registrierst Du Deinen Copter vor der Einreise

Dennoch benötigst Du, wie oben geschrieben, eine Genehmigung dafür. Um die begehrte Erlaubnis zu bekommen, musst Du folgendes tun:

  1. Ein Konto bei der CAAT (Civil Aviation Authority of Thailand) unter https://uav.caat.or.th/menu.php anlegen. Die Seite ist nicht wirklich selbsterklärend, kaum übersetzt und eine echte Designsünde. Du musst aber wohl oder übel damit klarkommen.
  2. Eine Registrierung online abschließen. Die Registrierung muss enthalten:
  • allerlei Informationen zu Deinem Copter (Maße, Gewicht,…)
  • eine englische Version Deiner international gültigen Haftpflichtversicherung (Deckungssumme mindestens 1 Mio THB (Baht, ca. 30.000 €, meine hat 10 Mio €)
  • Fotos der Drohne mit Seriennummer
  • idealerweise Kennzeichnung
  • Persönliche Angaben wie Adresse der Unterkunft, Visum, Kopie des Reisepasses
  • Selbsterklärung der CAAT bzgl. bisheriger Unfälle (ausgedruckt, ausgefüllt, eingescannt, hochgeladen)

Mindestens 4 Wochen vor Einreise. Ich empfehle 3Monate Vorlauf.

Das alles reichst Du über das Online-Portal der CAAT ein und wartest. Irgendwann (bei mir jedes Mal nach ca. 3 Wochen) meldet sich die CAAT per Mail über eine Aktualisierung Deines Antragsstatus:

Drohnen Registrierung in Thailand

Bestätigungsmail der CAAT über den erfolgreichen Eingang Deines Antrags

Erlaubnis Drohne in Thailand fliegen

E-Mail der CAAT: Dein Antrag ist bewilligt oder abgelehnt worden. Spannung pur!

Mein Antrag auf Flugerlaubnis in Thailand wurde zweimal abgelehnt, da angeblich Dokumente fehlten. Ich bin mir 100%ig sicher, dass sie angehängt waren, aber wenigstens bekommt man ein Feedback. In Vietnam ist das ja nicht der Fall.

Beim dritten Anlauf klappte es und es ging zur nächsten Station im Genehmigungsmarathon:

Wenn Du die Genehmigung der CAAT hast, bringst Du diese zusammen mit der Drohne, dem Reisepass (inkl. Visum) und dem Bescheid Deiner Haftpflichtversicherung zum NBTC, dem thailändischen Ministerium für Funkfrequenzen. Das findest Du als Teil der Regionalverwaltung in jeder größeren Stadt, also z. B. in Bangkok oder Phuket.

Der Gang zur NBTC ist nur noch eine Formalie und in 30 Minuten hast Du alles geschafft und kannst in Thailand legal mit der Drohne fliegen.

Testbericht

DJI Mavic 2 Pro: Vergleich & Bewertung

Die DJI Mavic 2 Pro im Detail

Tipp

Bessere Drohnen Luftaufnahmen machen: Tipps & Tricks

6 Tipps für bessere Luftaufnahmen

Wie sieht die Realität mit der Drohne in Thailand aus?

Auch wenn Du keine Kameradrohne dabei hast, wirst Du in Thailand überall ein leises Surren und Summen von Coptern vernehmen. Viele Touristen setzen ihre Multicopter überall ein, besonders an Stränden fand ich das extrem stören und schamlos. Handstart zwischen den Badegästen? Kein Problem! Direkt über allen Leuten fliegen? Yolo — Instagram braucht ja Futter.

Ich bin natürlich diesbezüglich äußerst sensibilisiert und gucke dann immer interessiert, mit welchem Modell geflogen wird beziehungsweise welchen Shot die Person gerade machen will. In Gesprächen habe ich dann oft überraschte Gesichter gesehen, wenn es um Erlaubnis und Versicherung ging. Keine Angst, als Hilfssheriff bin ich nicht aufgetreten, es ging mir nur um andere Erfahrungen.

Das Fliegen selbst ist nahezu überall möglich, denn Flughäfen sind selbst mit der 9 Kilometer No Fly Zone zu weit weg und die meisten View Points liegen recht abgelegen. Auch gibt es auf jeder Insel dermaßen viele kilometerlange Strände, dass Du mit ein paar Schritten an ganz ruhigen Spots zum Abheben bist.

Über Tempeln und kulturellen Einrichtungen ist das Fliegen ja schon aus Gründen des Respekts ein NoGo, zur Not klären Schilder an Eingängen deutlich und sichtbar über Flugverbote auf.

Luftaufnahmen meiner Thailandreise

4 Sneaky Tipps für „Ich bin doch gar nicht geflogen“-Lügner

Wie Du an meinen Bildern erkennst, habe ich mich auch nicht immer an die Gesetze gehalten. Gerade die maximale Flughöhe von 90 Metern empfand ich als störend und habe sie ab und zu überschritten, mea culpa.

An Stränden bin ich jedoch nie direkt über Menschen geflogen und habe stets mit Apps geprüft, wo die nächsten sensiblen Einrichtungen oder No Fly Zones sind.
Kontakt mit der lokalen Polizei hatte ich nicht. Ich weiß aber von anderen Reisenden, dass die thailändische Polizei sehr wohl über Drohnengesetze Bescheid weiß und saftige Geldstrafen verhängt. Mit 5000 Baht, also rund 200 Euro ist man locker dabei.

Wenn Du nach Thailand reist und auch ohne Flugerlaubnis fliegen willst, rate ich Dir, das nötige Kleingeld einzupacken. Polizisten sind zwar extrem rar, insbesondere auf den Inseln, aber man weiß nie. Meine für Vietnam ausgesprochenen sneaky Tipps kann ich Dir trotzdem mitgeben. Ob sie Dir aus der Patsche helfen werden ist jedoch aufgrund der Ausbildungsqualität der thailändischen Polizei höchst anzuzweifeln.

Meine 3 „Sneaky Tipps“:

  1. Leere SD-Karte in die Drohne einsetzen
  2. Thailand-Bilder aus dem Smartphone löschen
  3. In DJI GO App (oder im Fall der DJI Mavic Mini DJI Fly App) die lokal gespeicherten Flightlogs (Flugaufzeichnungen) löschen.

Ich möchte meine Erfahrungen und Tipps nicht als Anleitung zum Regelbruch kommunizieren oder verstanden wissen. Ich ermutige alle Reisenden sich an Recht und Gesetz zu halten und mit Verstand und Rücksicht zu fliegen. Thailand ist wunderschön, die Menschen zwar extrem touristisch orientiert, aber zuvorkommend. Respektiert sie und ihre Regeln, verletzt bitte vor allem nicht ihren Glauben (Fliegen über Tempeln).

Auch kann und will ich nicht behaupten, dass die hier dargestellten Informationen einen rechtsgültigen Charakter haben. Ich habe sie nach bestem Wissen und Gewissen gesammelt.

Testbericht

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