Die Hubsan Zino ist ein preiswerter Quadrocopter mit 4K Kamera und faltbaren Design. In direkter Konkurrenz zur Parrot Anafi und der Yuneec Mantis Q bieter sich die Hubsan Zino für Einsteiger an, die hochauflösende Luftaufnahmen erstellen, aber nicht gleich mehr als 500 Euro ausgeben wollen.

Im Test schaue ich mir die Hubsan H117 genau an, mache Testflüge und -Bilder und zeige Vor-und Nachteile der Drohne.

Infos zur Hubsan Zino

Typ: Drohne mit Kamera, faltbare Drohne
Geeignet für: Einsteiger, Hobby, Reisen
Größe: mittel
Hersteller: Hubsan

Gewicht: 700 Gramm
Plakette benötigt: Ja
Kamera: 4K/8 MP
Preisklasse: bis 500 Euro

Hier kannst Du die Hubsan Zino kaufen

Hubsan Zino kaufen

Lieferumfang: Das ist im Paket der Hubsan Zino

Hubsan Zino im Test: Lieferumfang & Unboxing

Zubehör der Hubsan Zino

  • Hubsan H117 Quadrocopter
  • Akku 11.4V (3000mAh)
  • Fernsteuerung HT016
  • Ersatzpropeller (4)
  • Ladetechnik mit Balancer
  • Verbindungskabel RC-Funke zu Smartphone (Micro USB, Lightning, USB Type-C)
  • Handbuch (auch deutsch)

Die Hubsan Zino Drohne wird RTF (Ready To Fly) geliefert, das heißt man kann nach dem Auspacken direkt abheben. In der Theorie zumindest, denn einige Dinge wie App Download, Kalibrierung und ggf. Firmware Update sollte man, wie bei jeder Drohne, vor dem Start vornehmen.

Beim Auspacken gefällt mir besonders die sehr ordentliche Verstauung des Zubehörs und der Leitspruch „We fly with your dreams“, der einen beim Aufklappen der Verpackung grüßt.

Hubsan Zino Testbericht: Das Unboxing
Hubsan Zino Testbericht: Das Unboxing Teil 2

Anders als bei der Parrot Anafi liegt bei der Hubsan Zino jedoch kein Transport Case bei. Wer den Copter unterwegs dabei haben möchte, müsste sich also entweder eine zusätzliche Hülle oder Tasche kaufen, oder das Risiko eingehen, dass die Drohne beim losen Transport im Rucksack Schaden nimmt.

Zudem fehlt im Lieferumfang der Hubsan Zino eine SD-Karte. Üblicherweise wird eine 16GB Speicherkarte beigelegt, die ich meistens direkt austausche. Wer mit Drohnen 4K Videos erstellt, sprengt schnell den Rahmen einer so kleinen SD-Karte, die zudem oftmals Daten nicht schnell genug schreiben kann. Solltest Du die Hubsan Zino kaufen wollen, empfehle ich Dir meinen Ratgeber zum Thema SD-Karten für Drohnen.

Hands on: So wertig wirkt die Hubsan Zino

Hubsan Zino Review: So gut ist die Drohne im Vergleich

Der 3000 mAh LiPo wird nicht eingesetzt sondern eingeschoben.

Bevor ich die Drohne für den Test in die Natur entführe, prüfe ich alle Funktionen indoor. Dabei fällt auf, dass die Hubsan Zino recht groß und bullig wirkt. Im Vergleich zur Parrot Anafi, Yuneec Mantis Q und DJI Mavic Air ist die H117 Zino deutlich massiver und schwerer und siedelt sich eher in der Kategorie DJI Mavic Pro an. Das zeigt sich auch am Abfluggewicht: 700 Gramm wiegt der Quadrocopter (Anafi: 320 Gramm, Mantis Q: 480 Gramm, DJI Mavic Air 430 Gramm) und qualifiziert sich damit deutlich für eine Drohnen-Plakette.

In die Hand genommen fühlt sich die Zino aber sehr hochwertig an. Die Propeller an den brushless Motoren sind deutlich größer und steifer als bei der Anafi, die Achsen lassen sich sehr gut ein- und ausklappen und rasten fest ein. Der Akku wird in den Bauch der Drohne geschoben und kann ohne großes Gefriemel wieder entnommen werden – so mag ich das!

Wie bei den Mavic Drohnen hat die Hubsan Zino einen Gimbal-Schnutz, der Kamera und Kamerahalterung beim Transport vor Stößen und Beschädigungen schützt.

Hubsan HT016 Fernsteuerung für Zino Drohne

Fernsteuerung der Hubsan Zino komplett aus Kunststoff.

Vergleich Fernsteuerungen Anafi vs. Zino vs. Mavic Pro

Größenvergleich der Funken von Anafi, Zino und Mavic Pro.

Nicht so gut gefällt mir die Fernsteuerung. Diese ist komplett aus Kunststoff und hat nichts von der Qualität der DJI-Funken. Klar, für den Kampfpreis der Hubsan Zino muss an solchen Stellen gespart werden, doch fühlt sich die Fernsteuerung nicht allzu wertig an. 
Der Funktionalität tut die Plastikoptik jedoch keinen Abbruch: Man kommt an alle Tasten und Sticks ran, sie ist aufgeräumt und tut was sie soll.

App & Flugvorbereitung

Hubsan Zino Test: Wie gut ist die H117S Zino?

Warten auf den Flug: H117S wartet auf Starterlaubnis.

Während ich Copter und Zubehör unter die Lupe nehme, surrt im Regal das Netzteil mit angehängtem LiPo-Akku, die Fernsteuerung lade ich über das USB-Kabel am Rechner.

Damit ich die FPV-Funktion der Zino genießen und Telemetriedaten erhalten kann, brauche ich zudem die App X-Hubsan. Die kann natürlich im App Store (iOS) und im PlayStore (Android) heruntergeladen werden und gefällt mir ziemlich gut: Aufgeräumt, alles in Sicht, die wichtigsten Optionen nur eine Berührung entfernt.
Sind die Batterien geladen heißt es: Kalibrieren.

Nachdem auch dieser lästige Punkt erledigt ist und Drohne, Fernsteuerung und Smartphone ein erstes Mal testweise indoor gebunden sind, geht es raus zum Testflug.

Angeflogen

  • Reichweite: 1000 Meter

  • Flugdauer: 23 Minuten

  • Smartshots & Dronies: Ja

  • FPV:  Ja, HD-Qualität

  • Video: 4K bei 30 fps, 2,7K bei 60 fps

  • Fotos: 8,2 Megapixel

Hubsan Zino: Der erste Testflug

Hubsan Zino Testflug: Besser als die Anafi?

Größer und lauter als die Anafi, stabil im Flug.

Bevor ich die Drohne in die Lüfte bringe, wähle ich im Menü der App die Steuerung per RC-Funke aus. Man kann die Hubsan Zino zwar auch per WIFI steuern, davon rate ich aber in Anbetracht der geringen Reichweite und Verbindungsqualität ab.

Schon beim Abheben zeigt die Hubsan Zino, wieviel Power in ihr steckt: Die Drohne steigt schnell, und gibt auch im normalen Modus viel Gas. Rasch ist man auf 20, 30 Meter Höhe gestiegen und kann bequem seine Runden drehen. Im Vergleich zu anderen Drohnen ist die Zino etwas laut, was an den großen Propellerblättern liegen dürfte, aber nicht negativ auffällt.

Lässt man die Sticks los, verharrt der Quadrocopter an Ort und Stelle und korrigiert sich hier und da ein wenig. Die Positionierung per GPS funktioniert super, wenngleich der Aufbau der für den GPS-Satelliten recht lang dauert.

Nach den ersten Manövern lasse ich die Hubsan Zino auf rund 100 Meter steigen und fliege über Wald und Wiese. Das HD FPV-Bild bleibt scharf (FPV Übertragungsreichweite sind 1000 Meter), die Datenübetragung stabil und das Fluggefühl sehr sicher.

Nach circa 18 Minuten lande ich den Quadrocopter händisch und spaziere zurück zur Steckdose. Auch wenn der Wind auffrischt, möchte ich das gute Wetter noch für einen zweiten Flug nutzen, um Flugmodi wie Smartshots und RTH zu nutzen und natürlich die Kamera einem Test unterziehen.

Flug #2: Starker Wind und autonome Funktionen

Testflug #2: Die Hubsan Zino im Test

Nachdem der Drohnen-Akku wieder geladen ist (was leider geschlagene 3 Stunden gedauert hat) geht es zum erneuten Test. Mittlerweile hat der Wind aufgefrischt und bläst munter durch die Landschaft. Der Hubsan Zino macht das scheinbar nicht viel aus, denn auch wenn ich eine Warnung bezüglich der Windgeschwindigkeit erwarte, kommt nichts. Auch steht der Copter weiterhin sehr ruhig in der Luft.

FPV-Bild der Hubsan Zino

Stabiles Live-Bild auch bei größeren Entfernungen.

In der Folge lasse ich die Zino per RTH (Return To Home) automatisch zum Startpunkt zurückkehren, mich per Image Tracking verfolgen, vollführe einen Orbit (POI, Point Of Interest) und mache ein Panorama. All das funktioniert tadellos.

Leider speicher die Hubsan Zino Fotos nur in JPEG-Format, was insbesondere bei einem Panorama zum Problem wird.

Hubsan Zino Test: So gut ist die Kamera

Hubsan Zino Kamera im Test: Wie gut ist die Zino?

4K Kamera an der Hubsan Zino

Hubsan Zino Kamerahalterung: 3-Achsen-Gimbal für die 4K Kamera

Schickes 3-Achsen-Gimbal für wenig Geld.

Die Hubsan Zino besitzt eine sehr performante 4K Kamera. Diese ist an einem 3-Achsen-Gimbal angebracht, das Wackler, Wind und Vibrationen ausgleicht. Als Resultat erhält man ruhige und gerade ausgerichtete Luftaufnahmen. Das Gimbal selbst kann man per Drehrad an der Fernsteuerung um 90° nach unten oder 30° nach oben schwenken. Wie schnell der Auf- und Abschwenk geschieht, kann man in den Optionen einstellen.

Im Vergleich zu anderen Drohnen unter 500 Euro ist vor allem das 3-Achsen-Gimbal zu loben. Aber auch die Kamera hat es in sich:

Folgende Video Auflösungen sind möglich:

  • 4K (UHD): 3840x2160p bei 30 fps
  • 2,7K: 1920x1080p bei 60 fps
  • Full HD: 1080p bei 60 fps

Einzelfotos werden mit 3840×2160 Pixeln aufgenommen und im JPEG-Format abgelegt. Leider nur als JPEG und nicht zusätzlich als RAW (DNG) Datei. Das ist sehr schade und meiner Meinung nach ein klarer Nachteil im Vergleich zu anderen Drohnen der Preisklasse.

Denn: Geht es um hochwertige Luftaufnahmen (oder Fotos im Allgemeinen) sind RAW-Dateien in der Nachbearbeitung ein Muss. Auch das im Test angefertigte Panorama konnte ich am Ende nicht zusammenfügen, da ich für Lightroom und Photoshop zwecks Kantenschnitt RAW-Dateien benötige.
Es ist natürlich klar, dass sich die Hubsan Zino nicht an professionelle Piloten und Fotografen, sondern an Anfänger und Einsteiger richtet. Diese benötigen in der Regel keine RAW-Dateien und sind mit schicken JPEGs zufrieden.

Testbild:

Hubsan Zino Testbild: So gut ist die Kamera im Vergleich

Im Detailbereich/ Zoom wird es schwammig. Insgesamt sind die Bilder aber gut.

Im Test finde ich die Videos besser als die Fotos. Letztere sind oftmals blass, haben wenig Kontrast und verlieren im Detail/Zoom rasch an Schärfe. Wohlgemerkt, für den Preis sind auch die Fotos toll, doch im Vergleich zur teureren Parrot Anafi oder DJI Mavic Air fällt der Unterschied auf.

Da 4K/UHD Videos in vielen Selfie- und Dronie-Shots möglich ist, vermute ich, dass die Zino auch mit Fokus Video konzipiert wurde.

Das macht die Hubsan Zino interessant

Die Hubsan Zino kann mit zwei sehr schlagkräftigen Argumenten aufwarten:
 Auf der einen Seite steht die stabile Flugplattform mitsamt einer 4K Kamera, die überdies an einem 3-Achsen-Gimbal aufgegängt ist. Auch im Vergleich mit teureren Kameradrohnen muss sich die Zino damit nicht verstecken.
 Auf der anderen Seite steht ein absoluter Kampfpreis: Wer die Hubsan Zino kaufen will, muss kaum mehr 400 Euro auf den Tisch legen und damit weit weniger als für die DJI Mavic Air oder DJI Mavic Pro. Für Einsteiger und Hobbypiloten ideal.

Fazit & Bewertung

Insgesamt hat mir der Hubsan Zino Test wieder einmal richtig Spaß gemacht! Nach der Parrot Anafi hatte ich einen Copter in den Händen, der hochwertig gearbeitet und gütlich ausgestattet ist: Mit einer Flugzeit von über 20 Minuten und einer Reichweite von rund 1000 Metern bringt die Hubsan Zino alle Voraussetzungen für ausgedehnte Touren mit und hat auch im starken Wind seine Allwettertauglichkeit bewiesen.

Abgesehen vom fehlenden RAW-Format ist die 4K Kamera der Zino sehr gut für Videos und Luftaufnahmen geeignet und insbesondere durch das 3-Achsen-Gimbal (das nun wirklich nicht alle Drohnen haben) aller Ehren wert.

Verbunden mit einem so niedrigen Preis erhält die Hubsan Zino eine absolute Kaufempfehlung.

Hubsan Zino

8.5

Für Einsteiger

8.5/10

Flugperformance

8.5/10

Kamera

8.0/10

Preis-Leistung

9.0/10

Spaß

8.5/10

Pro

  • Super Preis
  • 4K Kamera, 8 MP
  • 3-Achsen-Gimbal
  • faltbar
  • gute Verarbeitung

Contra

  • keine RAW-Dateien
  • kein Schutzcase mitgeliefert