Wer nicht von einer Drohne auf Schritt und Tritt verfolgt werden möchte, kann jetzt aufhören zu lesen, für alle anderen gibt es die Lily Camera oder auch Lily Drone.

Über ein Jahr hinweg kursierten allerlei Infos zu diesem handlichen Quadrocopter, der ganz ohne Fernsteuerung daher kommt, zum Start einfach in die Luft geworfen werden kann und auch mit Wasser kein Problem hat. Was dran ist an den Features der Lily Drone und was die Lily Camera so besonders macht, erfahren Sie hier.

Das kostet die Lily Camera

  • Aktuell lässt sich die Lily Camera für 499€ vorbestellen.
  • Zum Release soll sie bei 999€ liegen.
  • Release: 2016

Lieferumfang

  • Drohne „Lily Camera“
  • Ladezubehör
  • Tracking Device + Handgelenkband
  • Benutzerhandbuch

Das Design der Lily Drone kann man getrost als kühl und minimalistisch beschreiben. Gefertigt ist sie aus Polycarbonat und gebürstetem Aluminium.

Lily Drone: Technische Infos

Lily Drone: Technische Infos

  • Reichweite: 50 Meter

  • Flugdauer: 10-13 Minuten

  • Autonome Flugmodi: Ja

  • Video: 1080p (HD) bei 30 fps

  • Fotos: 12 Megapixel

  • Maße: 26,1 x 26,1 x 8,2 cm

Lily Camera als Selfie Drohne

Während herkömmliche Multicopter mit einer RC-Fernsteuerung durch die Lüfte manövriert werden, sucht man diese bei der Lily Drone vergeblich. Auch auf Anfrage wird man keine erhalten, da diesem Quadrocopter ein ganz anderes Konzept zugrunde liegt:

Lily Camera = „Drohne die einem folgt und selbständig filmt“

Die Lily Camera richtet sich selbstständig aus und positioniert sich bestmöglich zur Tracking Device, einer Art tragbaren Mini-Sensor, was der eigentliche Clou ist. Von hochpreisigen UAS (unmanned aerial systems) ist man solche POI-Flüge (point of interest) schon gewöhnt, im Preisrahmen bis 1000 Euro ist dies jedoch ungewöhnlich. Auch hinsichtlich der Kamera geht man bei der Lily Drone den Weg der geringsten Kosten: Zwei starre Kameras trägt der handliche Quadrocopter, eine nach vorne gerichtet, eine nach unten. Auf diese Weise wird ein bewegliches Gimbal umgangen, was einerseits mit hohen Kosten und andererseits mit vielen Einstellungen & Problemen verbunden sein kann.

In der Praxis bedeutet das allerdings, dass die Lily Camera ordentlich rotieren muss, um ständig auf der Hohe des Geschehens zu sein. Mit bis zu 40 km/h soll sie einem folgen können, wobei sie den Abstand von mind. 1,75m bis 30m selbstregelnd hält. Hat man individuelle Wünsche, kann man dies über die Befehlsfunktion der Tracking Device mitteilen.

Für Extremsportler und Outdoor Fans war dieser Copter daher sehr verlockend und versprach die Selfie Drohne schlechthin zu werden. Ein Fehler wie sich zeigte.
Nachdem nun einige Zeit seit dem Crowdfunding vergangen sind und Lily noch immer nicht auf den Markt gebracht wurde, werden Zweifel an ihrer Fähigkeit laut, mit aktuellen faltbaren Drohnen konkurrieren können. Nach dem neue Copter wie die DJI Mavic 2 Pro heute den Standard definieren, ist klar: Die Lily war ein zu langsam entwickeltes, teures Unterfangen für alle Kickstarter-Unterstützer.

Action Selfie mit der Lily Camera und IP 67

Dank der vollautomatisierten Steuerung und Ausrichtung, kann man sich auf das Beschränken, was die Drohne eigentlich aufzeichnen soll. Gerade für Leute, die Actionvideos in Selfie-Manier aufzeichnen wollen und nicht auf die Hilfe einer Multicopter- & Kameracrew setzen können, wird die Lily Drone die Alternative sein. Ob beim Mounatainbiken, Paddeln, Kajak fahren oder Klettern – Lily wird mittendrin sein und auch mit den äußeren Bedingungen kein Problem haben. Die IP 67 Eignung der Drohne bedeutet, dass sie auch gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt und staubdicht verarbeitet ist. Neben der autonomen Flugweise ist dies das zweite Feature, das Lily von anderen Drohnen unterscheidet: Während die meisten Multicopter extrem wasserscheu sind, kann die Lily Camera sogar aus dem Wasser heraus gestartet werden.

Lily Camera starten

Insgesamt fällt der Start der Lily Drone sehr unkompliziert und einfach aus. Man kann die Drohne werfen, von der Handfläche abheben lassen oder sie gar aus dem Wasser starten lassen. In jedem Fall tariert sie sich sofort aus und behält ihr Ziel sofort im Fokus.

Tracking Device der Lily Camera

Damit die sogenannte Selfie Drohne auch immer das richtige Bild einfängt, muss sie wissen, in welche Richtung sie sich ausrichten muss und wie sich wichtige Parameter wie beispielsweise Geschwindigkeit ändern. Beides geschieht über die schon angesprochene Tracking Device, die Beschleunigungssensor, Barometer, GPS, Mikrofon und Vibrationsmotor beherbergt. Wie die Lily Drone hat sie einen fest verbauten LiPo-Akku, der rund 4 Stunden hält und via USB geladen werden kann. Da viele Anwendungen der Lily Camera in Richtung Action Selfie gehen, ist es nur sinnvoll, dass auch die Tracking Device ordentlich geschützt wird, wofür ein wasserdichtes Armband sorgen soll.

Lily Features: Companion App & klappbare Propeller

Käufer einer Lily Camera haben die Möglichkeit, eine spezielle App auf ihrem Smartphone zu installieren. Diese sogenannte Companion App, soll Funktionen individuell steuerbar machen und Livebilder der Drone auf den Bildschirm schicken. So lassen sich Kameraeinstellungen ändern, individuelle Schnappschüsse machen und aufgenommenes Videomaterial vor Ort bearbeiten und mit anderen teilen.

Ein weiteres Feature sind die klappbaren Propeller, die einmal mehr beweisen, dass beim Design der Lily Drone darauf geachtet wurde, robuste Outdoor-Funktionalität mit einem möglichst niedrigen Preis zu verbinden. Die klappbaren Propeller umgehen einen neuralgischen Punkt für Beschädigungen während des Transports und verkleinern das Packmaß auf Rucksackgröße.

In der Lily Camera selbst sind 3-Achsen-Gyro, Magnetometer, Barometer, GPS, 2 Kameras und ein Beschleunigungssensor verbaut.

Die 2 Kameras der Lily Drone

Lily verfügt über 2 starre Kameras, eine nach vorne ausgerichtet, eine nach unten. Sowohl Front- als auch Bodenkamera zeichnen mit bis zu 12 Megapixeln auf und werden mit ihrer Videofunktion jedem Outdoorsportler Freudentränen in die Augen treiben:

  • 1080p bei 60 FPS
  • 720p bei 120 FPS

Damit verfügt die Lily Drone über eine echte HD-Kamera, wobei sich mit den120 FPS schon ordentliche slow motion Aufnahmen machen lassen. Da Lily ohne Gimbal funktioniert, wird das Bild digital ausgerichtet und im mp4-Format abgelegt. Im Lieferumfang befindet sich hierfür eine 4 GB SD-Karte, ein externer Kartenslot ist jedoch auch vorhanden.

Mit dem Einstampfen des Lily Projekts und dem geplanten Relaunch der Lily 2 wird klar: Wer heute eine gute Outdoor-Drohne sucht, muss sich anderweitig umsehen.
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