Ich werde häufig von Lesern gefragt, welche SD-Karte für Drohnen die beste ist. Leider kann man diese Frage nicht in allen Fällen pauschal beantworten, weswegen hier für verschiedene Preisklassen Empfehlungen hinsichtlich der Speicherkarte ausgesprochen werden. Zudem gehe ich auf verschiedene Aspekte ein, die Besitzer hochwertiger Kameradrohnen wie der DJI Mavic Pro, DJI Mavic Air oder Parrot Anafi beim Kauf ihrer SD-Karte beachten sollten.

Warum braucht man eine SD-Karte?

Drohnen besitzen üblicherweise einen internen Speicher, auf dem Firmware und notwendige Daten abgelegt sind. Handelt es sich aber um eine Drohne mit Kamera, müssen zusätzlich Foto- und Videodateien gespeichert werden, wofür der interne Speicher nicht genutzt wird. Hier kommen nun externe SD-Karten ins Spiel. Diese bieten nicht nur reichlich Platz für viele Bilder und stundenweise Videomaterial, sondern sind auch ideal, um besagte Daten auf den Computer zu übertragen.

Wer sich eine Drohne kaufen möchte und nicht an eine SD-Karte gedacht hat braucht keine Angst zu haben: Bei den meisten Modellen ist eine Speicherkarte schon im Lieferumfang enthalten. Bei Mini-Drohnen der unteren Preisklasse bis 100 oder 200 Euro handelt es sich zumeist um 2 GB bis 4 GB Karten, die hinsichtlich der Qualität mittelprächtig sind. Für den Hinundwieder-Einsatz reichen sie locker aus, wer mehr filmen will, sollte aufrüsten.

Wieviel Speicherplatz sollte sie haben?

4 GB+
-Mini-Drohnen-
z. B.

16 GB+
-Hobby-Drohnen-
z. B.

  • Parrot Bebop 2

  • Syma X8G

64 GB +
-Kameradrohnen-
z. B.

Wer mit einer günstigen Drohne mit HD-Kamera fliegt und filmt benötigt kaum mehr als 4 GB — sofern man regelmäßig die Karte leert. Die 4000 MB würden für gut 4000 Fotos oder rund eine Stunde Video reichen.
Problematisch wird es allerdings bei Drohnen, die mit FullHD oder 4K aufzeichnen, wie beispielsweise der DJI Mavic Air, DJI Mavic Pro (oder gar DJI Mavic 2 Pro?), Phantom-Modelle oder Drohnen der Marke Yuneec. Hier kommt jede einzelne 12 Megapixel-Luftaufnahme auf gut 2-3 Megabyte — plus RAW-Format, das für Bildbearbeitungen eigentlich immer mitangefertigt werden sollte. Auch ohne Videofiles wäre die billige Speicherkarte im Nu voll, weswegen man bei guten Drohnen dringend beraten ist, eine ausreichend große SD-Karte zu kaufen.

Hierbei ergeben sich nun drei Wahlmöglichkeiten: Einerseits eine kleine 32 GB Karte, die nächst größere Variante mit 64 Gigabyte oder einfach Nummer Sicher mit 128 GB. Mit dieser ist man selbst bei langen Flügen auf der sicheren Seite und braucht nicht nach jedem Flug die Daten auf dem PC oder der externen Festplatte speichern.
Ich habe mir für Reisen, in denen ich viel fliege und Daten nicht auf Festplatten übertragen kann, gleich 2 große SD-Karten mit 128 GB gekauft. Für Ottonormalverbraucher reicht aber eine 32 GB-Karte oder 64 GB micro-SD-Karte dicke!

Wie wichtig ist die Schreibgeschwindigkeit für Drohnen?

Class 10
-Mini-Drohnen-
z. B.

Class 10 bis V30
-Hobby-Drohnen-
z. B.

  • Parrot Bebop 2

  • Syma X8G

V30 bis V90
-Kameradrohnen-
z. B.

Das Thema der maximalen Schreibgeschwindigkeit einer SD-Karte ist sehr interessant. Gekennzeichnet wird sie durch Klassen oder oft auch durch Farben (silber, gold) oder Begriffe wie „Ultra“ o.ä. 
Die Geschwindigkeitsklassen sind 2-10, wobei Klasse 10 die schnellste ist. Durch den Preisverfall für Speichermedien sind selbst Klasse 10 Micro-SD-Karten sehr günstig geworden, weshalb Sie keine niedrigere kaufen sollten. Die jeweilige Klasse gibt Aufschluss darüber, mit welchen Datenraten die Karte beschrieben werden kann.

Eine Class 10 Karte schreibt folglich mit maximal 10 MB/s, was für eine FullHD-Drohne noch okay, für ein 4K-Video aber zu gering wäre. Man muss also eine SD-Karte wählen, die mehr MB/s schreiben als eine Standard Class 10 mircoSD-Karte.

Was heißt MB/s bei Drohnen? Achtung Fehlerquelle!

Der DJI Mavic Air schreibt bei 4K-Aufnahmen mit bis zu 100 MB/s, was viele Piloten fälschlicherweise als 100 MegaBYTE pro Sekunde deuten. Das wäre hahnebüchen viel, weshalb klar sein sollte, dass es sich um 100 MegaBIT pro Sekunde — ein Achtel dessen — handelt. Doch auch diese 12,5 MegaByte pro Sekunde des Mavic Air (7,5 MB/s beim DJI Mavic Pro) sind zuviel für eine Standard Class 10 Karte.
Aus diesem Grund gibt es die Video Speed Classes V10, V30 V60 und V90, die mit bis zu 90 Megabyte/s (720 MegaBit/s) schreiben können.

Okay, was heißt das nun?

Die vielen Zahlen sollen nur verdeutlichen: Nur weil man eine 4K-Drohne hat, muss man sich nicht zwingend eine Highend-microSD-Karte kaufen!

Eine Speicherkarte mit 64 GB und einer absolut ausreichenden Geschwindigkeit kostet 15 Euro*.

Wer ganz sicher sein will, sollte sich die größere 128 GB V30-Luxusvariante für 27 Euro* kaufen.