Als Besitzer verschiedener Drohnen habe ich mir schon länger Gedanken über eine gute Tasche gemacht. Zwar habe ich die Umhängetasche des DJI Mavic Pro aus der Fly More Combo, mit der ich auch problemlos den DJI Mavic Air und kleinere Spaß-Copter transportieren kann – aber wenn ich meine Systemkamera mitnehmen möchte sieht es düster aus. Der Fotoapparat passt nicht in die Umhängetasche und eine zweite um die Schultern baumeln zu haben ist mehr als umständlich. Folglich habe ich mir die Frage gestellt, welche Taschen es gibt, in die ich Drohne, Zubehör und meine Kamera mit Wechselobjektiven verstauen kann.

In diesem Beitrag zeige ich entdeckte Möglichkeiten, Irrtümer und für welche Tasche ich mich schlussendlich entschieden habe.

Unterwegs mit Drohne und Fotoapparat

Angefangen hat die Misere mit dem Wunsch, unterwegs nicht nur Fotos mit dem Quadrocopter zu machen, sondern auch die Fotokamera einzusetzen. Dieser Gedanke dürfte für viele Piloten nicht fremd sein, denn für die meisten ist der Copter nur ein Mittel zum Zweck: Schöne Bilder sollen her! Insbesondere bei Wanderungen und im Urlaub sind zwei separate Taschen die pure Qual und keineswegs praktikabel. Trotzdem will ich unterwegs weder auf die Drohne noch auf den Fotoapparat verzichten!

Nun sind die Zeiten der Drohnen-Rücksäche (Gott sei Dank!) für die meisten von uns vorbei, nur noch DJI-Phantom-Modelle und Yuneec-Drohnen benötigen einen dieser klobigen Transportkoffer, die weder bequem noch handlich waren und selten über ein großzügiges Platzangebot für Zusatzequipment verfügten.

Also kam für mich nur die Möglichkeit in Betracht, eine kleine Tasche zu kaufen, in die ich die faltbare Drohne mitsamt Fernsteuerung, 1-2 Zusatzakkus und ND-Filtern stecken konnte. Zusätzlich sollte aber auch mein Fotoapparat, die Olympus OM-D E-M10 Mark II plus zwei Wechselobjektiven und Kleinkram reinpassen. Das ganze sollte kompakt und bequem zu tragen sein, idealerweise modular aufgebaut sein und Wind und Wetter trotzen können.

Meine Ziele:

  • Mehr Equipment, weniger Taschen
  • Hoher Tragekomfort
  • Alles schnell zur Hand ohne übermäßiges Suchen
  • Möglichst gute Qualität bei fairem Preis
  • Pluspunkt: Zukünftigem Equipment (Spiegelreflex/ andere Drohne) gerecht sein

Was kommt alles in die Kameratasche?

Was mit der Drohne mitnehmen? Zubhör in der Tasche

Foto- und Drohnen-Equipment, das immer dabei sein soll.

Drohnenequipment

DJI Mavic Pro

Fernsteuerung

1-2 Zusatzakkus

ND-Filterset (6er)

Papiere (Flugbuch, Versicherungsbescheinigung, Erlaubnis)

Kameraequipment

Systemkamera/ DSLR sollte auch möglich sein

2 Wechselobjektive

Gegenlichtblende

Set für Obejktivreinigung

Zusätzliche SD-Karten

Warum eine Kameratasche auch für Drohnen Sinn macht

Ziemlich schnell hatte ich mich bei meiner Suche auf Kamerataschen eingeschossen. Das liegt am modularen Aufbau, der extrem vorteilhaft ist: Im Innern der Tasche sind Trenner angebracht, die die Kameratasche in Segmente teilen. Die Klettverbindungen an den Trennern lassen sich lösen und je nach benötigten „Bereichsgrößen“ wieder anbringen. Damit sind sie ideal für verschiedene Ansprüche: Bin ich, zum Beispiel im Urlaub, mit Kamera und Drohne unterwegs, drittel ich die Tasche und packe so bequem Mavic, Fotoapparat und Wechselobjektiv in die Haupttasche. Weiß ich, dass ich den Copter nicht brauchen werde, beispielsweise bei einem Spaziergang in der Stadt, kann ich die Trenner so anbringen, dass der Kamera mit Zoomobjektiv mehr Platz zur Verfügung steht.

Die Trenner sind, wie die Kameratasche selbst, ausreichend gepolstert und schützen das Equipment. Man sollte jedoch darauf achten, dass man möglichst wenig Spielraum zum Wackeln und Verrutschen einräumt.

Nachteile

Nach kurzer Recherche ein erster Schock: Kamerataschen sind teuer! Große Modelle kosten gerne über 100 Euro, wobei da viel Luft nach oben ist. Allerdings: Meine Ansprüche sind moderat und mein Ziel ist es nicht, professionelles Equipment zu kaufen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei Erzielung der Anforderungen soll siegen. Mehr als 100 Euro möchte ich indes nicht ausgeben!

Die besten Kamerataschen (für Drohnen) unter 100 Euro

1.) Domke F-5XB

Domke F-5XB Kameratasche Test

Domke F-5XB Tasche (gewachst).

Typ: Messenger Bag
Maße: 2 5x 11x 18 cm
Eigengewicht: 635 g
Innenfächer: ja
Trenner: 3
Außenfach: ja
Platz für Drohne: ja
Vorteile: gewachst, wasserabweisend, hochwertig, sehr guter Tragekomfort, Gummi am Trageriemen
Nachteile: Wachs kann anfangs Finger & Equipment verschmieren
Preis: 90 Euro

2.) Manfrotto Messenger Tasche

Manfrotto DSLR-Tasche mit Platz für UAV

Reichlich Platz für DSLR, Objektive oder Drohne.

Typ: Messenger Bag
Maße: 36 x 15 x 25 cm
Eigengewicht: 581 g
Teiler: 3
Innenfächer: ja
Außenfach: ja
Platz für Drohne: Ja, Zusatzakkus passen in Seitentasche
Vorteile: Platz für MacBook (15‘‘)
Nachteile: Nicht wasserdicht
Preis: 70 Euro

3.) AmazonBasics Digital-Spiegelreflex-Kameratasche

Günstige Tasche für Drohne und Fotoapparat

Viel Platz und Flexibilität für einen geringen Preis.

Typ: Messenger Bag
Maße: 30,5 x 17,8 x 22,9 cm
Eigengewicht: 708 g
Teiler: 5
Innenfächer: ja
Außenfach: ja
Platz für Drohne: ja
Vorteile: viele Teiler, sehr flexibles System, 3 Außentaschen, günstig
Nachteile: Tragegurt schlecht, geringer Tragekomfort, quietscht, überschaubare Qualität
Preis: 30 Euro

4.) Domke F-10 Kameratasche

Domke F-10 Tasche Testbericht

Robuster Allrounder für Urlaub & Alltag: Domek F-10 sandfarben

Typ: Messenger Bag
Maße: 29,2 x 15,2 x 17,8 cm
Eigengewicht: 700 g
Innenfächer: ja
Außenfach: ja
Platz für Drohne: ja
Vorteile: hochwertige Qualität, große vordere Außentasche,
Nachteile: vergleichsweise hoher Preis
Preis: 90 Euro

5.) Lowepro Event Messenger 150 Kameratasche Mica

 

Lowepro Tasche für Drohne & MFT-Kamera

Für Zubehör wird es knapp bei der Lowepro Tasche.

Typ: Messenger Bag
Maße: 34,3 x 15,8 x 26,6 cm
Eigengewicht: 600 g
Teiler: 3
Innenfächer: ja
Außenfach: ja
Platz für Drohne: ja
Vorteile: gepolstertes Tablet-Fach
Nachteile: für Spiegelreflexkameras und viel Zubehör zu klein
Preis: 100 Euro

6.) Vanguard Fototasche

Beste Tasche für Drohnen

Die beste Tasche für Drohnen? Zahlreiche Fächer der Vanguard UP-Rise II 33.

Typ: Messenger Bag
Maße: 41 x 21,9 x 34,9 cm
Eigengewicht: 1420 g
Teiler: 2
Innenfächer: ja
Außenfach: ja, mehrere
Platz für Drohne: ja, Zusatzakkus kommen jedoch ins Innenfach
Vorteile: viele kleine Außentaschen, Platz für 13‘‘ Notebook, Regenschutz,
Nachteile: für DSLR, daher für kleinere Kameras zu groß, recht schwer
Preis: 70 Euro

Entscheidung & Testbericht

Ich habe mich am Ende für die Domke F-10 entschieden. Das hatte drei Gründe:

  • Ich habe die Domke F-5XB bei meiner Schwester jahrelang im Einsatz gesehen, selbst einige Male benutzt und war von der Qualität der Tasche, der Robustheit und dem Tragekomfort, insbesondere dem rutschfesten, gummibestückten Trageriemen sehr angetan. Eine DSLR (EOS 5D) passt zwar mit 2 Objektiven rein, aber Zubehör muss draußenbleiben. Ebenso die Drohne.
  • Daher bin ich bei Domke als Hersteller sehr hochwertiger Kamerataschen geblieben und habe die Domke F-10 (sand) gekauft. Hier passt meine Systemkamera (MFT, Olympus OM-D M-10 Mark II) plus zwei Objektive und allerlei Zubehör für Drohne und Kamera rein.
  • Ich heiße selbst mit Nachnamen Domke. Das ist dann schon irgendwie cool.
Domke F-10 Kameratasche Testbericht

Anpassbare Trenner der Domke F-10 zur „Smartphone-Tasche“ umfunktioniert.

Nach gut drei Monaten Gebrauch kann ich sagen, dass ich die Entscheidung, diese Tasche gekauft zu haben, nicht bereut habe. Ob in der Natur, in der Stadt oder nun im Urlaub, die Kameratasche ist immer dabei. Dabei gefällt mir besonders, dass sie gut zu tragen ist, was hauptsächlich an der kompakten Form und dem Trageriemen liegt. Der Klettverschluss ist auch heute noch bombenfest (fast ein bisschen zu fest) und bisher hatte ich noch keine negativen Erlebnisse mit Dornen, Staub und Regen. Die Außentasche ist dermaßen groß, dass ich 2 Mavic Akkus, Fernsteuerung, Objektivreinigungskram, ND-Filter und Kleinzeugs dort unterbringen kann.

Dabei ist noch genug Platz für Objektiv-Erweiterungen oder den Umstieg auf eine Spiegelreflexkamera. Sowohl die altgediente EOS 40D als auch die EOS 5D passen in die Tasche. Knapp, aber es passt.

Wer das Problem hat, Drohne und DSLR-/Systemkamera mit sich herumzuschleppen, sollte sich eine der obigen Taschen kaufen. Hinsichtlich Platz und Komfort gefällt mir besonders die Manfrotto-Kameratasche.