Die Yuneec Mantis Q ist „kein offizieller Nachfolger der Yuneec Breeze“, so die offizielle Linie von Yuneec. Wer sich aber die Yuneec Mantis Q genauer ansieht merkt: Der Quadrocopter folgt nicht, er löst ab. Während die Breeze zuletzt nur noch als reduzierter Preis-Tipp herhalten konnte, soll es nun die Yuneec Mantis Q richten.

Ob sich die Yuneec Mantis Q aber auch im Wettbewerb mit anderen Coptern der Preisklasse messen kann und ob die Drohne eine ernsthafte Konkurrenz zur Hubsan Zino, Parrot Anafi oder gar DJI Mavic Air ist — in diesem Review.

Infos zur Yuneec Mantis Q

Typ: Drohne mit Kamera, faltbare Drohne
Geeignet für: Einsteiger, Hobby
Größe: mittel
Hersteller: Yuneec

Gewicht: 480 Gramm
Plakette benötigt: ja
Kamera: 13 MP
Preisklasse: bis 500 Euro

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Yuneec Mantis Q kaufen

Lieferumfang: Das ist im Paket der Yuneec Mantis Q

Yuneec Mantis Q Lieferumfang

Yuneec Mantis Q: Faltbare FPV Drohne

  • Yuneec Mantis Q Quadrocopter
  • Fernsteuerung
  • Akku (3S, 2800mAh)
  • Ersatzpropeller
  • Ladegerät für 3 Akkus (nacheinander)
  • microSD Karte (16 GB)

Vom Start weg bekommt man bei der Yuneec Mantis Q alles, was man zum Abheben benötigt. Der Quadrocopter wird RTF geliefert, das heißt die Propeller sind schon montiert, RC-Funke und Drohne schon gepaart. Vor dem Start muss man sich folglich nur noch die App auf das Smartphone oder Tablet ziehen, die Batterien von Fernsteuerung und Copter laden.

Angeflogen

  • Reichweite: 800 Meter/ 1,5 Kilometer

  • Flugdauer: 33 Minuten

  • Autonome Flugmodi: Journey, POI, RTH

  • FPV:  Ja

  • Video: 4K/UHD: 3840 x 2160 bei 30fps, Full HD 1920 x 1080 bei 30fps (mit Bildstabilisierung)

  • Fotos: 13 Megapixel

Yuneec Mantis Q: Flugzeit, Reichweite & Techs

Die Yuneec Mantis Q ist eine äußerst handliche Drohne, insbesondere im zusammengefalteten Zustand. Mit Maßen von 16,8 x 9,6 x 5,8 cm geht sie schon fast in Richtung des „Raumwunders“ DJI Mavic Air, klappt man die Achsen auseinander, kommt die Mantis Q auf 25 x 18,7 x 5,8 cm.

Das Design der Drohne wurde im Vergleich zur Breeze deutlich angepasst: Sportlicher, aerodynamischer sollte es wohl sein und liegt damit voll im Trend: Sowohl die Mavic Air, DJI Mavic 2 als auch die Parrot Anafi setzen auf eine windschnittige Formgebung, nur die Hubsan Zino fällt etwas aus der Reihe.
Das effiziente Design der Yuneec Mantis Q rechnet sich: In Verbindung mit leichten 480 Gramm Abfluggewicht und einem 2800mAh-Akku kommt der Quadrocopter auf sagenhafte 33 Minuten Flugzeit. Das ist nicht nur massig Zeit für tolle Selfies und schöne Landschaftsaufnahmen, sondern auch ein deutliches Signal an vergleichbare Copter.

Wer die enorme Flugdauer der Yuneec Mantis Q nutzen will, kann das in einem Aktionsradius von rund 800 Metern (CE, FCC 1500 Meter) machen. Damit ist klar, dass die Mantis Q lange nicht so große Reichweiten aufweisen kann wie andere 4K Drohnen des Highendsegments. Dennoch: 800 Meter reichen dicke aus, um so gut wie alle Shots in den Kasten zu bekommen. Wer größere Distanzen fliegen will, muss zwangsläufig auch mehr Geld investieren und sollte sich die DJI Mavic 2 Pro ansehen. Diese kostet aber auch das Vierfache.

Bei der Positionierung setzt die Mantis Q auf ein duales System mit GPS und GLONASS.

Quelle: Yuneec.com

GPS & IPS der Yuneec Mantis Q

Die Positionierung des Copters wird durch ein GPS und IPS (Indoor Positioning System) gewährleistet. Während GPS draußen Standard ist, muss an Orten, an denen keine ausreichende Satellitenabdeckung vorliegt, andere Methoden her. Yuneec nutzt bei der Mantis Q Drohne eine auf Ultraschall basierende Technik.
Das bedeutet, dass man auch als Anfänger outdoor wie indoor in brenzligen Situationen die Sticks loslassen und durchschnaufen kann. Der Quadrocopter hält dann selbständig Höhe und Position.

Ein schönes Feature, das man auch schon von anderen Drohnen kennt, ist das Geo Fencing. Das bedeutet, dass ein virtueller Aktionsradius festgelegt wird, in dem der Copter fliegen kann, beispielsweise 30 Meter Umkreis.

Möchte man in dieses Areal nun verlassen, erkennt die Yuneec Mantis Q diesen selbst gesetzten Zaun und bremst eigenständig ab. Ein Durchfliegen ist in diesem Modus, wie bei No Fly Zones, nicht möglich. Erst wenn man die Restriktion aufhebt, kann man wieder fliegen wohin man will.

Dieser Modus ist besonders für Anfänger und Einsteiger super: Innerhalb der Schutzkuppel kann man in Ruhe das Fliegen üben, die Funktionen der Yuneec Mantis Q einstudieren und den Copter kennenlernen. Ist man dank gewonnener Erfahrungen sicherer geworden, kann man den Geo Fence wieder aufheben.

Tipp: In der Regel nutze ich diesen Modus, um nach Firmware Updates auf Nummer sicher zu gehen. Updates und Patches sind nämlich bei allen Drohnen eine heikle Sache.

Kamera & Gimbal: Reicht die Technik heutzutage aus?

Yuneec Mantis Q Test Kamera

Gimbal und Kamera des Quadrocopters

Die Yuneec Mantis Q nutzt, wie alle hochwertigen Drohnen, eine bewegliche Kamerahalterung. Das ist eine super Sache, wenn man ein Video aus der Luft aufnehmen will. Denn: Wind und Motoren sorgen für reichlich Vibrationen, die das Video unbrauchbar machen würden. Das Gimbal hält die Kamera im Lot und stabilisiert das Bild. Weil das bei der Drohne aber nicht mechanisch geschieht, können Bilder und Videos je nach Neigungswinkel schräg entstehen.

Die Kamerahalterung selbst ist per RC-Funke schwenkbar, allerdings (wie quasi immer) nur in vertikaler Hinsicht: 20° nach oben, 90° nach unten. Soll die Kamera horizontal ausgerichtet werden, muss die Drohne per Gieren um die X-Achse geschwenkt werden.

Bei der Yuneec Mantis Q geschieht die Bildstabilisierung in 3 Achsen elektronisch in Full HD Auflösung (1920x1080p) abwärts. Hier zeigt sich, nach dem Gimbal noch einmal, warum die Yuneec Mantis Q im Vergleich zu anderen 4K Drohnen so günstig ist. Bei 2,7K, UDH oder 4K wird es ganz schön ruckeln. Naja, wozu haben iMovie, Premiere Pro und andere Videobearbeitungsprogramme Deshaker…

Für einen Preis von knapp 400 Euro kann die Mantis Q Videos aufnehmen in

  • 4K: 3840 x 2160 @ 30fps
  • Full HD: 1920x1080p @30fps (mit Bildstabilisierung)
  • HD: 1280 x 720 @60fps. (mit Bildstabilisierung)

Im Einsatz ist dafür ein 1/3,06 Zoll CMOS Sensor, der Einzelbilder mit 13 Megapixeln aufzeichnen kann. Mit einer Äquivalenzbrennweite von 21,5 mm ist die Yuneec Mantis Q wieder mehr bei Easy-to-use Selfie-Drohnen angesiedelt, die möglichst weitwinklige Landschaftsaufnahmen produzieren. Das zeigt sich auch im großen Blickfeld (117°). Für alle, die eine Drohne suchen, die schnell gestartet ist und im Einzelbild möglichst viel Landschaft abbildet (herausgezoomt), ist das toll.

Schön ist, das die Fotos in JPEG und DNG (RAW) gespeichert werden, sodass man sie nach dem Flug nachbearbeiten kann.

Wie ist das FPV bei der Mantis Q?

Der FPV-Downlink der Yuneec Mantis Q überträgt Live-Video Daten der Drohnenkamera auf Handy und Tablet. Dies geschieht mit einer Latenz (Verzögerung) von rund 200 ms was ungefähr dem Wert ähnlicher Copter entspricht. Eine niedrige Latenz der FPV-Verbindung ist Voraussetzung für angenehmes Fliegen nach Bild, wohingegen eine hohe Verzögerung bedeutet, dass man „dem Bild hinterherfliegt“. Besonders bei schnellen Flügen und großen Distanzen macht das dann keinen Spaß mehr und birgt ein gewisses Risiko.

Die 200 ms der Yuneec Mantis Q sind aber ein guter Wert und werden nur von OcuSync 2.0 der Mavic 2 Serie in den Schatten gestellt.

Können die Smartshots & Dronies mithalten?

Generell kann man bei der Yuneec Mantis Q zwischen einem normalen und einem Sport-Modus wählen. Während ersterer für 99% der Kameraflüge genutzt wird und ruhig und gutmütig angelegt ist, bietet der Sport-Modus die Möglichkeit, mal richtig die Sau rauszulassen: Steilere Neigungswinkel in jeder Achse heißt auch höhere Geschwindigkeit und größere Beschleunigung: Bis zu 72 km/h sind drin.

Dazu gibt es verschiedene Flugmodi wie

  • Return to Home (selbständiges Zurückfliegen der Drohne)
  • Point of Interest (360° Turn um ein definiertes Objekt)
  • Follow Me (selbständiges Folgen)

Wie kann man die Mantis Q per Sprache steuern?

Neben der schon seit Phantom 4 und DJI Mavic Pro verbreiteten Gestensteuerung (Steuerbefehle per Handzeichen geben), kann man die Mantis Q auch per Sprache steuern. Hierfür hat mein eine Reihe von Befehlen zur Auswahl („Take off“, „Landing“, „Start Recording“, „Stop Recording“). Inwieweit man das im Flugalltag einsetzen möchte, ist jedem überlassen. Ich bezweifle jedoch den praktischen Nutzen.

Ist die Yuneec Mantis Q mehr als eine Selfie-Drohne?

Nun, man muss den Elefant im Raum ansprechen: Die vorangegangene Yuneec Breeze war eine reine Selfie-Drohne. Wie hält es die Mantis Q mit der Lust an richtigen Luftaufnahmen?

Die Antwort: Es kommt darauf an! Reichweite und Flugzeit wurden massiv erhöht und auch die Kamera hat eine Überarbeitung erfahren. Damit ist man als Pilot für weitere Ausflüge gewappnet, kann sich auf die beste Bildeinstellung konzentrieren und muss nicht dauernd auf Signaltstärke und Batteriestand schielen. Das größte Manko bleibt natürlich die Kameraqualität in Verbindung mit der Gimbalproblematik.

Natürlich kann die Yuneec Mantis Q nicht mit anderen faltbaren Drohnen wie der DJI Mavic 2 Pro mithalten, sie kostet aber auch nicht einmal ein Drittel!

Dank ihres faltbaren Designs und der damit resultierenden kompakten Packmaße ist die Yuneec Mantis Q vielmehr eine günstige aber gute Reisedrohne: Kann viel, nimmt wenig Platz weg und spart das Urlaubsbudget.

Preis & AddOns: Geht da noch was?

Vom Start weg kostet die Yuneec Mantis Q knapp 400 Euro*, ist aber heute dank günstiger Angebote für weniger Geld zu erstehen. Wer gleich noch Zusatzequipment zur Drohne kaufen möchte, sollte sich das Yuneec Mantis Q X Pack ansehen. Dieses beinhatet zusätzlich:

  • Tasche
  • 2 Akkus
  • 1 zusätzlicher Satz Propeller
  • Kfz-Ladekabel

Fazit & Bewertung

Alles in allem ist die Yuneec Mantis Q eine gute Drohne, die sich im unteren Bereich der 4K Drohnen ansiedelt. Wer nicht unbedingt immer das neuste und teuerste DJI-Spielzeug haben will, aber dennoch eine solide Drohne für zwischendurch und unterwegs sucht, wird bei der Yuneec Mantis Q fündig.

Auf der Habenseite: Sarke Flugzeit, ordentliche Reichweite, hochauflösende Kamera und stabiles FPV. Kritisch bleibt das Gimbal zu betrachten.

Insgesamt bekommt man aber dank eines tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses bei der Yuneec Mantis Q extrem viel Drohne für einen fairen Preis. Besser, wenngleich teurer fährt man mit der Parrot Anafi (Testbericht) oder der DJI Mavic Air (Testbericht).

Yuneec Mantis Q

8.4

Für Einsteiger

8.0/10

Flugperformance

8.5/10

Kamera

8.5/10

Preis-Leistung

9.0/10

Spaß

8.0/10

Pro

  • sehr lange Flugzeit
  • 4K Kamera, 13 MP
  • nette Flugmodi
  • fairer Preis

Contra

  • kein mechanisches Gimbal
  • Bildstabilisierung ab Full HD