Seit August 2018 ist der DJI Mavic 2 in zwei Versionen erhältlich: einerseits dem foto-lastigen DJI Mavic 2 Pro, andererseits dem video-orientierten DJI Mavic 2 Zoom. Das von DJI mitgelieferte Statement, die Drohne sei das beste Mittel für das „bigger picture“ kann man getrost wörtlich nehmen: Im Gegensatz zum DJI Mavic Pro kommt die Neuauflage sehr leistungsstark und bildgewaltig daher.

In diesem Beitrag stelle ich den DJI Mavic 2 Pro vor, erläutere was die Hasselblad-Kamera nun alles besser kann und für wen sich der Quadrocopter lohnt. Und für wen nicht.

Infos zur DJI Mavic 2 Pro/Zoom

Typ: Drohne mit Kamera, 4K Drohne, faltbare Drohne
Geeignet für: Profis, Einsteiger, Hobby
Größe: mittel
Hersteller: DJI

Gewicht: 907 Gramm
Plakette benötigt: ja
Kamera: 20 MP/4K Video
Preisklasse: bis 1500 Euro

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Lieferumfang: Das ist im Paket der DJI Mavic 2 Pro

Lieferumfang der Mavic 2 Drohne

Standard-Set des Mavic 2: Fly More als Kombipaket möglich

  • Mavic 2 Quadrocopter
  • Controller
  • 1 Akku
  • Schutzaufsatz (Dome)
  • Netztechnik
  • 4 Ersatzpropeller

Bevor es an die Features der Drohne geht, lohnt sich ein Blick in die Box: Beim DJI Mavic 2 Pro erhält man im Vergleich zum klassischen Mavic Pro deutlich weniger für sein Geld. Wer bei der ersten Version 1500 Euro auf den Tisch legte bekam ein sehr umfangreiches Fly More-Paket geliefert (wer wie ich früh bestellte zwar erst Monate später, aber immmerhin). Wer heute Tasche, Stecker und zusätzliche Akkus für den DJI Mavic 2 Pro haben möchte, muss separat bestellen oder ein „vergünstigtes“ Fly More-Paket ordern. Dieses hat allerdings einen recht stolzen Preis.

Was ist neu am DJI Mavic 2 Pro?

Für alle Foto-Enthusiasten dürfte alleine das Stichwort „Hasselblad-Kamera“ für Herzrasen gesorgt haben. Für alle, die den skandinavischen Hersteller hochwertigster Kameras nicht kennen sei gesagt, dass es nur wenigen, sehr gut betuchten, vergönnt ist, mit einer Hasselblad Fotos zu machen. Fünfstellige Preise sind keine Seltenheit und für Low-Budget-Projekte wie eine Drohne für 1500 Euro gab sich Hasselblad bisher nicht her. Dazu aber hier mehr.

Neben dem Kamera-Upgrade wurde im DJI Mavic 2 (Zoom & Pro) ein Rundum-sorglos-Paket verbaut: Das omnidirektionale Obstacle Avoidence System schützt den Copter nun in jeder Richtung vor Crashes. Der DJI Mavic Pro hatte ja diesbezügliche Sensoren nur in der Front, der DJI Mavic Air in Front und Heck. Schwachpunkt war seither die Seite, die insbesondere bei autnonomen Flugmodi arg schutzlos wirkte. Mit der neuen 360 Grad Hinderniserkennung soll damit nun Schluss sein.

Weitere neue Features sind die längere Flugzeit, das höhere Abfluggewicht, ein interner Speicher von 8 GB und das OcuSync 2.0, das noch bessere Live-Bilder noch weiter übermitteln soll.

Angeflogen

  • Reichweite: 8 Kilometer

  • Flugdauer: 31 Minuten

  • Ladedauer: 90 Minuten

  • Hinderniserkennung: Omnidirektional

  • FPV:  Ja, 8km HD-Qualität

  • Video: 3840×2160 (4K), 30 fps

  • Fotos: 5472 x 3648 Pixel, 20 Megapixel

  • Maße: 21,4 cm x 9,1 cm x 8,4 cm

Die DJI Mavic 2 Pro Kamera im Detail

DJI Mavic 2 Pro Test der neuen Hasselblad Kamera

Herzstück des Copters: Die Kamera aus schwedischer Manufaktur

Hasselblad Kamera L1D-20c

  • Blende F2.8 bis F11
  • 10 Bit HDR Video
  • 10 Bit Dlog-M Farbprofil
  • Auflösung:
    • Foto (20 MP): 5472 x 3648 Pixel
    • Video: 4K: maximal 30 fps
    • 
Video: 2,7K: maximal 60 fps
    • Video: 1080p: maximal 120 fps
    • Max Video Bitrate 100 Mbs
  • Sensor: 1“ CMOS, 4x so groß wie der des alten DJI Mavic Pro

In der neuen Version hat der DJI Mavic 2 Pro eine Hasselblad L1D-20c Kamera onboard. Diese ist wie immer an eine 3-Achsen-Gimbal befestigt, das Vibrationen ausgleicht und sich seitlich und vertikal dem Zielobjekt anpassen kann. Die Kamera ist nun hinsichtlich der Blende einstellbar, wodurch endlich die „Handyfoto-Optik“ verschwindet und man Drohnen-Fotos mit schönem Bokeh (Tiefenunschärfe) machen kann. Ob Profil (F2.8 Blende) oder Landschaft (F11 Blende) — mit der Hasselblad wird der Mavic 2 endlich zur fliegenden Kamera und zum leicht transportier- und fliegbaren Tool für alle, die es mit Fotos und Luftaufnahmen ernst meinen! Um in sehr hellen Lichtbedingungen verblasste Bilder zu vermeiden, empfiehlt sich wieder der Blick auf ND-Filter für den DJI Mavic 2.

„OcuSync habe ich noch nie verstanden“: Worum geht’s da nochmal und was bringt mir 2.0?

Reichweite der Mavic Drohne im Test

OcuSync 2.0 für noch mehr Reichweite.

OcuSync wurde mit den Drohnen DJI Phantom 4 und Mavic Pro eingeführt und ist ein Datenübertragungssystem. Übertragene Daten sind hauptsächlich visuelle Informationen wie das Live-Bild. Der große Vorteil gegenüber vorherigen Lösungen bestand bei der ersten Einführung schon darin, dass die Verbindung bedeutend stabiler und leistungsstärker war.
Mit OcuSync 2.0 verbessert DJI nun nochmals die Stabilität der Verbindung und erhöht die Reichweite der Videoübertragung von 7km auf 8km bei 1080p Videos, die man live, während des Flugs, auf dem Smartphone oder Tablet ansehen kann. Zusätzlich wurde die Latenz im 2,4 und 5,8 GHz Band um 25% von 160-180 ms auf 120-130 ms heruntergeschraubt.
Kurz und bündig: Man erhält ein besseres, stabileres Live-Video der Drohne.

Welche ist die beste Neuerung am Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro Test Bild über Heidelberg

Heidelberg im herbstlichen Sonnenuntergang mit der DJI Mavic 2 Pro

Link zum Originalbild (12MB).

Das für mich beste neue Feature am DJI Mavic 2 Pro ist definitiv die Hasselblad-Kamera und der größere Sensor. Auch wenn der Sprung in Megapixeln nicht astronomisch ist (von 12MP auf 20MP) ermöglicht die vierfache Sensorgröße ein deutlich besseres Bild. Es ist einfach mehr „Platz pro Pixel“ vorhanden. Insbesondere in der Farbdarstellung in suboptimalen Bedingungen (also quasi immer) dürfte sich einiges tun. Die ISO-Erweiterung auf bis zu 12800 sehe ich allerdings gemischt, da mir schon beim DJI Mavic Pro sehr früh das Rauschen negativ auffiel. Über mehr Freiheiten in der Bilderstellung möchte ich aber bei Gott nicht meckern — mit Sicht auf die Kamera ist der DJI Mavic 2 Pro ein Biest!

Luftaufnahmen aus dem Urlaub in Thailand & Vietnam

Folgende Bilder habe ich mit der DJI Mavic 2 Pro während meiner Weltreise aufgenommen. Sie sind in Lightroom nachbearbeitet worden und komprimiert.
Von 42 Megabyte (RAW, DNG) auf 800 Kilobyte, von einer Kantenlänge von 5464 Pixeln auf 2000 Pixel.
Heißt: Im Original sind die Bilder der Wahnsinn. Für’s Web aber einfach zu groß 😉

Für eine vergrößerte Bilddarstellung auf die Bilder klicken.

Wie ist der DJI Mavic 2 im Vergleich zum Mavic Pro und Mavic Air?

DJI Mavic 2 Pro im Vergleich mit anderen Drohnen

DJI Mavic 2 Pro für Fotografen, Zoom für Filmer.

Wie schon erwähnt hat DJI beim neuen Mavic 2 Versionen (Pro und Zoom) herausgebracht. Aber ob Pro oder Zoom — beide sind den „alten“ Drohnen Mavic Pro und Mavic Air in zahlreichen Aspekten überlegen. Sei es Flugzeit, Reichweite, Kamera- und Bildqualität oder die technische Erweiterung des OccuSync (ja, kein sexy Thema, aber man merkt den Unterschied), der Mavic 2 ist in technischen Fragen die bessere Drohne. Angesichts des Wettbewerbs, stellt sich also die Frage, ob es aktuell überhaupt konkurrenzfähige Quadrocopter auf dem Markt gibt.

Ist der DJI Mavic 2 aktuell die beste Drohne?

Diese Frage möchte ich mit einem klaren „Es kommt darauf an“ beantworten. Im Vergleich zu allen anderen faltbaren Drohnen er definitiv die beste Drohne und sticht alle anderen Modelle (für mich auch den Zoom) aus. Allerdings bekommt man die Qualität nicht zum Nulltarif: Wer den DJI Mavic 2 Pro kaufen möchte, muss gesalzene 1500 Euro auf den Tisch legen und bekommt, anders als beim Mavic Pro dafür keine Fly More Version. Da für mich der preisliche Aspekt immer mit in die Bewertung eingeht, muss ich relativieren und sagen: Wer außerordentlich gute Luftaufnahmen (Foto und Video) haben möchte und bereit ist den Preis zu bezahlen, ist mit dem Mavic 2 am besten bedient.
Wer in Urlaub und Freizeit fliegen und filmen will, könnte mit dem DJI Mavic Pro Fly More in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis besser dastehen.

1500 Euro für die Grundversion – ist das angemessen?

Mit Blick auf den Qualitätssprung und das Kameraupgrade: Ja!

Ich habe den DJI Mavic Pro oder Mavic Air – Lohnt sich der Umstieg?

Für mich die Frage der Fragen. Ich fliege selbst gerne mit DJI Phantom 4 Advanced, dem Mavic Pro und wenn es ganz schnell gehen muss auch Mavic Air. Beide kosten als Fly More Combo rund 1000 Euro bei Amazon*. Mit diesen Drohnen bin ich sehr zufrieden, da sie meinen Ansprüchen gerecht werden. Das ist auch der Knackpunkt für meine Entscheidung, ob ich mir den DJI Mavic 2 kaufen soll: Gehe ich einen Schritt weiter? Will ich bessere Bilder machen?
Da ich mich seit einiger Zeit noch mehr für Fotografie interessiere und mittlerweile ausschließlich mit System- und DSLR-Kameras fotografiere, könnte die Entscheidung tatsächlich zugunsten der Drohne ausfallen. Dann würde ich die Mavic 2 Pro kaufen.

Gibt es eine Mavic 2 Fly More Version?

DJI Mavic 2 Fly More

Mavic 2 (Pro & Zoom) gibt es wieder im Flye More Kit inkl. Zusatzakkus, Tasche, etc.

Ja, gibt es. Sieht Link unten.

Fazit zum DJI Mavic 2 Pro

Insgesamt muss man sagen, dass der Mavic 2 Pro das beste ist, was faltbare Drohnen aktuell zu sein vermögen. Die Kamera ist jenseits dessen, was man im Prosumer (Profis & Consumer)-Markt gewöhnt ist. In quasi allen technischen Belangen gab es nicht unerhebliche Upgrades (Farbtiefe, Flugzeit, Reichweite, Übertragungsqualität,…) und auch die Flugmodi gehen einen Schritt weiter. Einziges Trostpflaster dürfte der Preis sein. Wer ihn zu zahlen bereit ist, sollte den DJI Mavic 2 Pro kaufen.

Wo kann man den Quadrocopter kaufen?

Amazon*

DJI Mavic 2 Pro

9.8

Preis-Leistung

9.5/10

Einsteigerfreundlich

9.5/10

Flugverhalten

10.0/10

Kamera

10.0/10

Spaß

10.0/10

Pro

  • Kamera für professionelle Luftaufnahmen
  • Immense Flugzeit
  • Riesige Reichweite
  • HDR-Video
  • F2.8-F11 Blende

Contra

  • Stolzer Preis