Manchmal gebe ich bei Amazon aus Interesse und zugegebenermaßen auch ein wenig Spaß „Drohnen Zubehör“ ein und gucke, was es alles so gibt. Ich würde sagen, dass ich mit Ausnahme absurder Gadgets und AddOns für DJI Mavic Pro und DJI Phantom 3 & 4 so ziemlich alles Mögliche gekauft habe — mit unterschiedlichem Erfolg. Denn nicht selten entpuppt sich vermeintlich sinnvolles Zubehör als unnötig, während sich in anderen Fällen mit ein paar Euro echte Schätze kaufen lassen.

Aus diesem Grund möchte ich hier eine Aufstellung über Drohnen Zubehör und Equipment machen und meine Sicht schildern, was sich lohnt und welche Teile mehr Ballast als Hilfe sind.

Vorab sei gesagt, dass Zubehör wie Zusatzakkus hier nicht betrachtet werden sollen. Diese sollten sich meiner Meinung nach ohnehin im Rucksack befinden, um ausreichend Flugzeit zu ermöglichen.

Mehr als nur Gadgets

Bei der Überlegung, was man sich an zusätzlichem Equipment für die Drohne anschafft, lohnt sich ein kritischer Blick auf das eigene Fliegen. Ein Pilot, der nur zum Spaß aufsteigt und dessen Quadrocopter keine hochauflösende Kamera trägt, benötigt keinesfalls ND-Filter, das ist klar. Doch wie verhält es sich mit Helipads, speziellen Tragetaschen und Stickschutz? Fliegt man beispielsweise viel an Locations, deren unebenes, staubiges Terrain Starts und Landungen erschweren, können erstere durchaus Sinn machen. Für Reisende hingegen sind kleines und leichtes Zubehör, sowie möglichst gut gepolsterte Spezialtaschen und Schutzklemmen für die Sticks der Fernsteuerung wichtiger und schützen die sensible Drohne vor Transportschäden.
Aus einem wenige Euro teuren Plastikstück wird dann rasch ein Stück Zubehör, auf das man nicht mehr verzichten mag.

Top 3 Drohnen Zubehör: Die Must-haves

#1 Plakette & Flugbuch

Feuerfeste Plakette für Drohnen

Eine feuerfeste Plakette ist für viele Drohnen mittlerweile Pflicht.

Mit den neuen Regularien zum privaten und gewerblichen Modellflug sind eine feuerfeste Plakette mit der Anschrift des Eigentümers und die Führung eines Flugbuchs Pflicht. Ich habe mich für eine relativ günstige Varianten entschieden, die bis heute tapfer ihren Dienst erfüllen. Die Plakette kostet inklusive Gravierung 7€, das handliche Büchlein gute 4€.

#2 ND-Filter

Drohnen ND Filter Test am DJI Mavic Pro

ND-Filter sind für Kameradrohnen Pflicht.

Wer eine Drohne mit Kamera besitzt und diese zur Erstelung von Luftaufnahmen nutzt, kommt um ND-Filter (oder Graufilter) eigentlich nicht herum. Kurz gesagt verbessern diese kleinen Aufsätze die Bildqualität, indem sie die Überbelichtung reduzieren und Farben besser hervorheben lassen. Verschiedene Anbieter (von DJI, TacoRC, PolarPro,..) bieten Sets für so gut wie alle Drohnen an.

Must have Zubehör für alle, die mit Drohnen schöne Bilder und Videos machen wollen!

Mehr Infos dazu findet ihr in meinem ND-Filter Test.

#3 Hochwertige SD-Karte

SD Karten für Kameradrohnen

Viel Speicherplatz, schnelle Schreibgeschwindigkeit: SD-Karten für Drohnen.

Das erste Stück Zubehör, das ich mir zu meinem DJI Mavic Pro gekauft habe war eine gute micro SD-Karte, da die beigelieferte 4GB Karte angesichts der großten Datenmengen nach wenigen Minuten voll wäre. Ob 32GB oder 64GB ist meiner Meinung nach eine Geschmacks- und Preissache — ich habe mich für 2 SD-Karten à 64GB entschieden, da ich gerne lange Flüge mache und so mehr Freiheiten & Sicherheit habe. Gerade im Urlaub möchte ich nicht, dass mir der Speicherplatz ausgeht…

Wichtig: Geschwindigkeit 10 ist bei SD-Karten für Kameradrohnen Pflicht, insbesondere bei Drohnen mit 4K Kamera. Ob 80 MB/s oder 90 MB/s Schreibgeschwindigkeit — für DJI Mavic Pro und DJI Phantom 4 Pro reicht auch schon die kleinere Variante.

Meine SD-Karten: 128GB (Extreme)* und die günstigere 64GB (Extreme)*

Mehr zum Thema SD-Karten für Drohnen.

Drohnen-Zubehör der Kategorie Kann man machen

Stickschutz

Stickschutz für DJI Mavic und Co

Preiswertes Equipment: Kunststoff-Aufstecker für die sensiblen Sticks.

Eine Schutzklemme für Sticks kann sich als Drohnen-Zubehör vor allem für Reisende empfehlen oder für Piloten, die keine Transporttasche ( oder -Rucksack) nach Maß haben. Durch die kleinen Kunststoffaufsätze werden die sensiblen Sticks der Fernsteuerung arretiert und vor Beschädigungen geschützt.
Meiner Meinung nach ein super Preis-Leistungsverhältnis, da die kleinen Gadgets aus dem 3D-Drucker kaum mehr als 10 Euro kosten.

Transporttasche

Tasche für Drohnen Test

Viele Taschen sind für Drohnen und Kameras gleichermaßen sinnvoll.

Wer den DJI Mavic Pro Quadrocopter als Fly More Combo gekauft hat, kann diesen Absatz getrost überspringen. Falls nicht, sei gesagt, dass Transporttaschen, -Koffer oder -Rucksäcke durchaus empfehlenswert sind. Für die jeweiligen Drohnen speziell gefertigt, bieten sie reichlich Platz für zahlreiches Zubehör wie Fernsteuerung, Zusatzakkus, ND-Filter, Landing Pad und so weiter. Je nach dem, bei welchem Hersteller man den Koffer kauft, kann man zwischen 50 und 150 Euro ausgeben. Wer lange etwas von der Drohne haben und Transportschäden vorbeugen will, kommt wohl nicht um die Anschaffung herum.

Gegenlichtblende

Zubehör für Drohnen mit Kamera

Sinnvolles Zubehör für rund 10 Euro: Die Gegenlichtblende für Drohnen mit Kamera.

Da die Kameras von hochwertigen Drohnen darauf ausgerichtet sind, einen möglichst großen Winkel abzudecken sind sie sehr anfällig für einfallendes Sonnenlicht. Das sorgt leider nur in seltenen Fällen für tolle lens flare-Effekte, meistens sind überbelichtete Bilder oder Videos ein Fall für den Mülleimer. Abhilfe schafft da ein kleines Stück Zubehör für knappe 8 Euro: eine Gegenlichtblende für Drohnen. Diese wird beim DJI Phantom 4 auf die Kamera selbst gesetzt, beim DJI Mavic Pro anstelle des Transport-Dome eingeklemmt.
Die Gegenlichtblende schirmt die Kamera sehr effektiv gegen einfallendes Sonnenlicht ab, behindert Kamera und Gimbal nicht und kostet nicht die Welt. Für mich ein sinnvolles „Kann-man-haben“ Zubehör für Kameradrohnen.

3 Flops: Diese Gegenstände sind unnötiger Balast

Die folgenden Teile sind in meinen Augen weniger sinnvolles Zubehör, als vielmehr Ballast, den ich oder im schlimmsten Fall die Drohne mit sich herumschleppen muss. Auch wenn Landing Pad, Schutzrahmen oder Beklebung durchaus ihren Zweck haben, so steht er für mich in keinm Verhältnis zu Preis oder Aufwand.

Landing Pad

Drohnen-Helipad im Test

Hat seine Vor- und Nachteile: Landepad im Test

Mit einem Landing Pad kann man auch in sehr staubigen oder grasbewachsenen Terrain gut abheben und saut die Drohne nicht übermäßig ein. Kleine Vorteile hinsichtlich der Ebenheit des Untergrundes und eine höhere Treffgenauigkeit beim precision landing kann ich dem Helipad auch noch zusprechen.
Dagegen sprechen große Packmaße und ein beinahe schon unverschämt hohes Gewicht-Preis-Verhältnis.

Schutzrahmen

Ein weiteres Stück Zubehör, das man getrost am Boden lassen kann ist ein Schutzrahmen. Wo er bei kleinen Einsteigerdrohnen noch Sinn macht, ist er bei hochwertigen Drohnen mit Kamera fehl am Platz und sorgt nur für bedeutend schlechtere Strömungsprofile und damit Flugeigenschaften. Wenn überhaupt im Indoorbereich könnte sich ein Schutzrahmen auszahlen, doch erstens sollte man Crashs mit Wänden ohnehin vermeiden und zweitens: Wer fliegt wirklich indoor mit einer großen Kameradrohne? Dann lieber gleich eine kleine Selfie-Drohne kaufen.

Beklebung

Drohnen Zubehör: Aufkleber für DJI & Co

Geschmacksache: Aufkleber & Designs für Drohnen.

Je nach Geschmack kann man die Drohne auf mit einer Beklebung optisch „aufwerten“. Ob schrille Farben oder Hai-Optik — bei Drohnen-Beklebungen gibt es allerhand. Für mich persönlich eher nichts, aber wer es mag…

Fazit: Wenig muss, viel kann

Zusätzliches Drohnen-Equipment gibt es wie man sieht wie Sand am Meer und es finden sich für nahezu jedes Modell Teile, die irgendwie Sinn machen. Ich halte es mittlerweile mit dem Motto „short and sweet“, nehme nur mit, was in die Tasche passt und wirklich benötigt wird. Als Kaufempfehlung gebe ich ab: Flugbuch, Plakette und ND-Filter. Die ersten Zwei sind wie angesprochen Pflicht und ein Filterset verbessert die Luftaufnahmen ungemein. Bei Coptern mit Full HD- und 4K-Kameras sollte man zusätzlich gute SD-Karten anschaffen. Der Rest ist persönliches Gusto.