Tello Iron Man Test

Die Tello Iron Man Edition ist eine Neuauflage der enorm erfolgreichen Ryze/DJI Tello Drohne. In diesem Testbericht nehme ich die Tello Iron Man unter die Lupe und zeige, aus welchem Holz der Quadrocopter geschnitzt ist. Neben den Flugeigenschaften und der Bildqualität gehe ich im Test besonders auf die neue App und besondere Features ein.

Mein Testbericht zur Ryze/ DJI Tello Iron Man

Lieferumfang: Das ist im Paket der Tello Iron Man Edition

Wie auch die Standardversion kommt die Tello Iron Man als RTF (Ready To Fly) aus der Box. Das bedeutet: Bevor man abhebt, muss man nur noch die App installieren und den Akku einlegen.

Im Lieferumfang ist alles enthalten, was man für’s Fliegen braucht. Gesteuert wird die Tello Iron Man per Smartphone App „Tello Hero“, die natürlich auch auf dem Tablet funktioniert. Eine Fernsteuerung ist im Basispaket nicht enthalten, kann aber einzeln oder im Bundle zusätzlich gekauft werden.

Schickes Design und hochwertige Verarbeitung

Auffällig und bunt gestaltet: Nicht nur etwas für Marvel-Freunde

Tony Stark Industries: Mit der neuen Tello Missionen fliegen

Während die normale DJI Tello Drohne schlicht und edel in weiß und schwarz gehalten ist, hat die Iron Man Edition einen komplett neuen Look bekommen: Rot-schwarze Applikationen suggerieren einen Schutzpanzer, der dem Actionheld Iron Man aus der Marvel-Serie entnommen ist. Zusätzliche Elemente und Anbauten wurden nicht hinzugefügt, abgesehen vom Design sind Ryze/ DJI Tello und Iron Man Edition baugleich.

Die neue Optik wirkt aber aggressiv, fetzig, wild und schreit nach Action. Love it!

Die Kamera der Ryze/ DJI Tello Iron Man Edition

Starre 5 Megapixelkamera: Spitze im Vergleich!

Wie bei der Standardversion befindet sich in der Front der Tello Iron Man eine performante Kamera. Diese ist nicht an einem Gimbal angebracht, blickt also starr nach vorne und ist Schräglagen und Vibrationen schutzlos ausgeliefert. Bei günstigen Mini-Drohnen bis 100 Euro ist das aber normal.

Die Kamera hat eine Auflösung von:

• 1080x720p mit 30 fps bei Video
• 2592x1936p (5 Megapixel) bei Einzelfotos

Im Vergleich zur Konkurrenz von Syma, UDI R/C, Ironpeas oder Holy Stone ist das Bestwert!

Obendrein werden die Videoaufahmen elektronisch stabilisiert, um grobe Wackler herauszufiltern.
Die Foto- und Videodateien werden nicht auf einer SD-Karte, sondern über die App auf dem Smartphone gespeichert und können aus dem entsprechenden Ordner heruntergeladen werden.

Vor dem Testflug: Letzte Vorbereitungen vornehmen

Bevor ich die Tello Iron Man Drohne zum Test in die raue Welt entführe, lade ich den Akku noch einmal voll auf und installiere die App auf dem Smartphone. Für die Tello Iron Man braucht man eine gesonderte App („Tello Hero“), die für iOS und Android erhältlich ist. Wichtig: Die „alte“ Tello App der normalen Version funktioniert nicht!

Die neue App ist neben der optischen Überarbeitung der eigentliche Unterschied zur normalen Tello. Das Programm entführt den Piloten in die Welt von Iron Man und Tony Stark. In dieser Welt kann man, angeleitet von Friday, (Trainings-)Missionen durchspielen und die Marvel-Welt auf dem Smartphone-Display mit der Fliegerei im Real Life verbinden. Zusätzlich kann man die Tello Iron Man Edition mit der Tello EDU App oder der Swift Playgrounds App verbinden, um der Drohne eigens programmierte Manöver und Stunts beizubringen.

Flugtest #1 der Ryze/ DJI Tello Iron Man Edition

Da ich mir für diesen Test die Fernsteuerung Gamesir T1d mitbestellt habe, binde ich diese per Bluetooth mit dem Smartphone. Das klappt leider nicht immer gleich.

Gamesir T1d Fernsteuerung taucht in Bluetooth-Menü nicht auf.

Oft erkennt die App die Gamesir T1d nicht. Irgendwann klappte es dann, ich werde einen kleinen How-To-Beitrag dazu schreiben, sobald ich ein Muster erkannt habe 😉

Per automatischen Start geht es in die Luft. Hierfür muss man nur den Startbutton auf dem Display drücken und einen Slider nach rechts schieben und schon hebt die Tello ab. Nach zwei Sekunden schwebt der Quadrocopter auf der Stelle und wartet auf neue Befehle.

Wie die normale Version fliegt sich die Iron Man Edition sehr präzise und stabil. Sowohl per Smartphone als auch per Gamesir T1d Fernsteuerung ist das wirklich ein Genuss und im Vergleich zu anderen Mini-Drohnen unerreicht.

Nachdem ich mich ein wenig eingegroovt und ein paar Runden über Wiesen und Bäume gedreht habe, wird mir ein niedriger Akkustand angezeigt. Das geschieht, anders als bei anderen günstigen Einsteiger-Drohnen, nicht nur per Akku-Warner (Piepston) sondern im HUD der App. Dort kann man an der rechten Seite des Live-Bildes den Energiezustand der Batterie sehen und so stets im Blick haben, wieviel Flugzeit noch übrig ist.

Bis 70 Meter Distanz und 30-40 Meter Höhe gar kein Problem!

FPV-Bild, Ladestand, übersichtliches Menü: Das HUD der Tello Hero App

Das HUD auf einen Blick

Links im HUD: Flughöhe
Rechts im HUD: Ladestand
Oben Links: Smartshots & Dronies, Galerie, Menü, Verbindungen (WIFI, Bluetooth)
Zentral oben: Start & Landung per Swipe
Oben rechts: Umschaltung Video/ Foto, Auslöser

Nach rund 10 Minuten lande ich den Copter wieder sicher und wage mich an die vielen Features der Tello Drohne.

Flugtest #2: Intelligente Modi, EZ-Shots und eine Sinnfrage

Da ich mir nicht nur die Gamesir T1d Fernsteuerung, sondern auch ein 3er Akku-Ladestation-Set für die Tello Iron Man gegönnt habe, muss ich für die weiteren Flüge nicht zum Laden nachhause gehen. Fix einen frischen Akku einlegen und weiter geht’s!

Im zweiten Flug meines Tests stehen die intelligenten Flugmodi an, von denen 8 in der App abrufbar sind.
Als erstes spare ich mir das „lästige“ Starten vom Boden und aktiviere „Throw and Go“ per App. Dabei werfe ich die Drohne in die Luft, der Copter fängt sich selbst und schwebt auf der Stelle. Das gefällt mir besonders gut, da mittlerweile das Gras der Wiese recht hoch steht und ich sonst eine freie, ebene Fläche hätte suchen müssen.

Danach mache ich ein paar Saltos per App, wundere mich abermals über den Bounce-Modus (wer hierin einen Sinn findet, darf mir gerne eine E-Mail schreiben) und lasse 3 EZ-Shots vollführen. Am besten gefällt mir glaube ich der 360° Grad Turn. Wie bei der Standard-Tello Drohne klappt das super und ist für eine Spielzeugdrohne aller Ehren wert!

Nach 11:30 Minuten lande ich die Tello Iron Man.

Flugtest #3: Reichweite und schöne Selfies

Die maximale Distanz der Tello Drohne im Test: 70 Meter gehen noch!

Im dritten Flug möchte ich eine Frage beantworten, die im Test der Standardversion aufgekommen ist: Wie groß ist die Reichweite der Ryze Tello? Laut Herstellerangabe 100 Meter. Doch habe ich im ersten Tello Test kaum mehr als 30 Meter hinbekommen, ab dieser Distanz kamen wiederholt Warnungen zur WIFI-Reichweite.

Das möchte ich dieses Mal ganz genau wissen und reize alles aus:

• Verpixeltes FPV Live-Bild: 35 Meter (abgeschritten)
• Warnung schwaches WIFI-Signal: 40 Meter
• Keine Kontrolle über Ryze/ DJI Tello Ironman Drohne: 65-70 Meter

Also alles halb so wild! Zwar erreicht der Quadrocopter nicht die angegebenen 100 Meter, doch sind obige Distanzen kein Grund zur Beschwerde. Wegen der Größe des Copters fliegt man ja ohnehin nicht riesige Distanzen und für den moderaten Preis ist die Leistung sehr gut.

Auch die Fotos und Selfies lassen sich sehen

Ungewollter Action Shot: Der Autor beim Beinahesturz…

Im Vergleich zu anderen Drohnen unter 100€ erstellt die Tello mit Abstand die besten Bilder!

Gegenlicht mag die Kamera indes nicht. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau…

Fazit & Bewertung der Ryze/ DJI Tello Iron Man Edition

Insgesamt hat mir die neue Version der Tello Drohne richtig gut gefallen. Klar, die Flugplattform kannte ich ja schon von meinem ersten Tello Test, doch insbesondere die fetzige Optik und die verspielte App haben noch einmal eins draufgesetzt.

Ob das den Mehrpreis (130€ gegenüber 100€) rechtfertigt muss jeder für sich selbst bestimmen. Insbesondere Fans der Marvel-Welt im Allgemeinen und Ironman im Speziellen werden hier etwas für sich finden. Für alle anderen, könnte die normale Tello Drohne ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.