Holy Stone HS120D

Die Holy Stone HS120D ist ein Quadrocopter alter Schule: Solides Frame, nicht faltbar und mit einer kleinen Onboardkamera ausgestattet. Neben einem attraktiven Preis kann die Holy Stone HS120D Drohne aber auch mit tollen Features punkten.

In diesem Beitrag stelle ich die HS120D vor, gehe auf Stärken und Schwächen ein und zeige, warum sich der Quadrocopter vorallem für Einsteiger und Anfänger lohnt.

Lieferumfang: Das ist im Paket HS120D

Wie die meisten Consumer-Drohnen wird die Holy Stone HS120D ready to fly (RTF) geliefert, was bedeutet, dass man nach dem Auspacken direkt abheben kann. Das stimmt natürlich nicht ganz: Zwar sind Fernsteuerung und Drohne bereits gepaart und die Propeller an den Motorgondeln angebracht, doch muss man selbst noch Batterien in die Fernsteuerung einlegen. Diese sind, auch das ist üblich, nicht Teil des Lieferumfangs und sollten, mit Hinblick auf regelmäßige Flüge und die Umwelt, als wiederladbare Akkus gekauft werden.

Damit man während des Fluges Telemetriedaten und ein FPV Live-Bild erhält, muss eine App für die Holy Stone HS120D auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden. Diese ist natürlich für iOS und Android verfügbar.

So wirkt die Holy Stone HS120D

Mittelgroßer & -preisiger Quadrocopter für Anfänger: Holy Stone HS120D

Vom Aufbau her ähnelt der Quadrocopter sehr dem althergebrachten Design, das maßgeblich durch die DJI Phantom Reihe geprägt wurde. Ein bulliger Mittelbau beinhaltet Sensorik und Flightcontrol, die Achsen sind aerodynamisch geformt, nicht einklappbar und münden in den Motorgondeln, die die Kunststoffpropeller antreiben. Für Anfänger sind besonders die breiten Landefüße vorteilhaft, die auch bei schrägen Landeanflügen und unebenem Untergrund einen sichereren Stand ermöglichen.

Das gesamte Frame der Holy Stone HS120D ist aus Kunststoff und misst 27 x 27 x 12 cm (LxBxH). Damit passt der Quadrocopter vielleicht nicht mehr in einen Rucksack, hat aber einen gewichtigen Vorteil auf seiner Seite:

Holy Stone HS120D: Gewicht als Kaufargument

Wusstest Du, dass man bei Drohnen, die mehr als 250 Gramm wiegen eine feuerfeste Drohnen-Plakette anbringen muss und sich um eine Haftpflichtversicherung bemühen sollte? Falls nicht, sind die verlinkten Ratgeber-Beiträge vielleicht interessant für Dich. Mini-Drohnen sind meist sehr leicht und brauchen keine Plakette. Für Kameradrohnen ist die 250 Gramm Grenze allerdings eine schwierige Hürde und so viele Drohnen gibt es gar nicht, die darunter hinwegfliegen.

Die Holy Stone HS120D ist eine davon! Mit einem Abfluggewicht von 221 Gramm brauchst Du für das Steuern der Drohne keine Kennzeichnung (Plakette). Trotzdem ist der Copter keine reine Spielzeugdrohne und hat neben einer netten Kamera allerlei praktische Flugmodi und Features an Bord, mit denen Du die Welt aus der Vogelperspektive betrachten kannst.

Von Autostart bis Follow Me: Die Flugmodi der Holy Stone HS120D

18 Minuten Flugzeit, GPS, Höhenhaltung, Folgen – die HS120D bietet einige Annehmlichkeiten

Dass die HS120D für interessierte Anfänger konzipiert ist zeigt sich nicht nur im günstigen Preis und der Tatsache, dass man sich um Dinge wie eine Kennzeichnung nicht kümmern muss, sondern auch bei der Betrachtung der Flugmodi. Diese bringen allerhand Annehmlichkeiten mit sich und bringen Piloten das Feeling teurer 4K Drohnen näher.

Welche Features gibt es?

• GPS: Drohne nutzt GPS-Daten zur Positionierung.
• Automatische Starts und Landungen: UAV startet und landet per Knopfdruck selbständig.
• Höhenhaltung: HS120D hält selbständig die Höhe.
• Follow Me: Drohne folgt Zielobjekt und erstellt Selfie-Aufnahmen.
• Wegpunktflug: Drohne fliegt automatisch entlang eines auf der Karte festgelegten Pfades.
• Automatische Rückkehr (RTH): Quadcopter kehrt selbständig zum Startpunkt zurück.

Mit einem Blick auf die Features wird deutlich: Für Einsteiger, die ein paar nette Fotos und Videos aus der Luft machen wollen und nicht mehr als 200 Euro für eine Drohne ausgeben wollen, hat die Holy Stone HS120D einiges im Petto!

Flugzeit & Reichweite

2 Zellen LiPo mit 1200mAh, genug für eine ordentliche Reichweite

Aufgrund des extrem geringen Gewichts kann der Quadrocopter satte 18 Minuten in der Luft bleiben. Wind und Wetter zehren natürlich zusätzlich am Akku, 15 Minuten sind aber in jedem Fall drin. Innerhalb dieser Zeit kann man den Copter in luftige Höhen entführen (mehr als 30 Meter Höhe empfehle ich jedoch aufgrund der stärkeren Winde und der Signalstärke nicht) und die Landschaft fotografieren. Das Funksignal zur Steuerung wird bis zu einer Distanz von 300 Metern übertragen, das FPV-Signal hat eine Reichweite von 150 Metern.

Im Vergleich zu anderen günstigen Kameradrohnen, wie beispielsweise der Ryze/DJI Tello, der Holy Stone HS165 oder der DEERC DE25 ist das ordentlich. Für Anfänger sind Flugzeit und Reichweite absolut ausreichend!

Die Ladezeit der Flugbatterie beträgt deftige 120 Minuten, weshalb ich zum Kauf eines Zusatzakkus rate.

Holy Stone HS120D Kamera: Full HD mit extremem Weitwinkel

An der Unterseite des Copters ist eine kompakte Onboardkamera angebracht, die eine Auflösung von 1920×1080 Bildpunkten hat. Die Full HD Videos werden auf dem Smartphone oder auf der microSD-Karte abgelegt. Hinsichtlich der Bildqualität kann es die HS120D natürlich nicht mit 4K Drohnen wie der DJI Mavic Air, der Parrot Anafi oder der Hubsan Zino aufnehmen, für den Start in die Fliegerei und Luftaufnahmen ist es jedoch gut genug. Der Blickwinkel der Kamera beträgt 120 Grad, was bedeutet, dass man es mit einem extremen Weitwinkel zu tun hat. Das ist toll für weitläufige Landschaftsaufnahmen oder den luftigen Blick auf Haus und Garten. Es kann bei solch großen Blickwinkeln jedoch auch zu Krümmungen im Randbereich der Fotos und Videos kommen, die mit einem Bildbearbeitungsprogramm einfach entfernt werden können.

Leider hat die Holy Stone HS120D kein mechanisches Gimbal. Das bedeutet, dass Einzelfotos und Videos nicht mechanisch stabilisiert werden und, je nach Lage des Copters (Stichwort Wind), auch mal schräg sein können. Überdies gibt es keine elektronsiche Bildstabiliserung, was dazu führt, dass Videos schutzlos Wacklern und Vibrationen ausgeliefert sind. Im Vergleich zu anderen derart günstigen Einsteigermodellen ist das allerdings vollkommen normal. Wer eine Kamera mit richtigem Gimbal kaufen möchte, muss deutlich mehr Geld ausgeben und sollte sich im Beitrag zur Kaufberatung von Drohnen mit Kamera umsehen.

Fazit & Bewertung der Holy Stone HS120D

Alles in allem ist der Quadrocopter ein tolles Einsteigermodell mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Insbesondere die automatisierten Flugmodi, Starts und Landungen, sowie das geringe Gewicht sind für Beginner vorteilhaft und ermöglichen einen einfachen Einstieg in die Welt der Multicopter. Gleichzeitig lernt man, wie hochwertige Drohnen funktionieren und schafft sich die Wissensbasis für eventuelle spätere Upgrades.

Kurz: Für den Start absolut empfehlenswert.